BÖRSE ONLINE: Anfang Mai sind Sie mit Ihrem Online-Babyausstatter trotz roter Zahlen an die Börse gegangen. Die Aktie rutschte sofort unter den Ausgabepreis von 18,50 Euro und steht seitdem unter Druck. Nach Vorlage der Zwischenbilanz stieg der Kurs kräftig. Ist das nun die Wende?
NIKOLAUS WEINBERGER: Die Halbjahreszahlen belegen, dass unsere Strategie stimmt und wir auf einem guten Weg sind - im Hinblick auf das Wachstum und die Verbesserung unserer Margen.
Die Erlöse sind zwar gestiegen, der operative Verlust ist mit vier Millionen Euro aber fast so hoch wie im Vorjahr. Wann schreiben Sie schwarze Zahlen?
Wir haben unsere operative Marge deutlich verbessert und sind im Kerngeschäft schon länger profitabel. Wir definieren kein direktes Break-even-Ziel, gehen aber davon aus, dass jedes neue Geschäftsfeld innerhalb von drei bis vier Jahren profitabel werden kann.
Was hat der Börsengang gebracht?
Uns steht Kapital zur Verfügung, das wir nutzen, um unsere Expansionsstrategie voranzutreiben. Mit den Akquisitionen von Wettbewerbern in Tschechien und Spanien sind wir auf neuen, hochattraktiven Märkten präsent, die viel Potenzial für Wachstum bieten. Wenn sie strategisch Sinn machen und wertschaffend sind, schließen wir weitere Zukäufe nicht aus.
Trotz des aktuellen Kurssprungs von mehr als zwölf Prozent liegt die Aktie mit zehn Euro noch meilenweit unter dem Ausgabepreis. Ist die Aktie für Privatanleger überhaupt interessant?
Natürlich, sie bietet die Möglichkeit, an einem echten Wachstumsunternehmen im stark expandierenden E-Commerce-Sektor zu partizipieren. Wir bedienen ein attraktives Produktsegment, das zahlreiche Chancen für künftiges Wachstum bietet.