Planungssicherheit - mit diesem wichtigen Punkt für Anleger lässt sich das Besondere des TBF Global Income einfach zusammenfassen. Seit 16 Jahren beträgt die Ausschüttung in der institutionellen Tranche 0,72 Euro und in der Retail-Tranche 3,50 Euro. Warum das so ist - und ob es auch weiterhin funktionieren kann -, darüber sprechen wir mit Senior Fondsmanager Guido Barthels. Der Spezialist für Renten ist seit zwei Jahren bei TBF und seitdem vor allem im Anleihemanagement tätig.
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Beginnen wir mit der Philosophie Ihres Hauses. Können Sie uns den Ansatz kurz beschreiben?
Guido Barthels: Kurz zusammengefasst würde ich sagen: Wir setzen dominant auf Einzeltitel und legen viel Wert auf exakte Analyse. Hierzu nutzen wir ein hauseigenes, jahrzehntelang erprobtes Bewertungsmodell und verlassen uns nicht nur auf Ratingagenturen, die in der Regel sehr rückspiegellastig sind. Wir besuchen die Unternehmen und versuchen ihre Strategien zu verstehen.
Was ist das Besondere am TBF Global Income und wie ist er investiert?
Barthels: Der Fonds insgesamt und ebenso natürlich die 2019 aufgelegte Tranche für den Finanzen Verlag (TBF Global Income FV) ist defensiv ausgerichtet. Um verlässlich ausschütten zu können, investieren wir global in Aktien und Anleihen, wobei die Aktienquote maximal 25 Prozent des Fondsvolumens betragen darf. Bei den Anleihen setzen wir einen Schwerpunkt auf Anleihen von Unternehmen, die sich in Veränderungsprozessen befinden; außerdem können Wandel- und Staatsanleihen beigemischt werden. Die Ausschüttung erfolgt übrigens in der Regel im Februar.
Welche Kriterien spielen sonst noch eine Rolle bei Ihrer Anlagestrategie?
Barthels: Wir berücksichtigen seit Jahren im gesamten Investmentprozess strenge ESG-Kriterien sowohl bei Ausschlüssen als auch bei der fundamentalen Analyse. Umso mehr hat es uns gefreut, dass wir für die nachhaltige Gestaltung der Produkte und Prozesse das renommierte FNG-Siegel verliehen bekommen haben. Und das nicht nur für den TBF Global Income, sondern auch für den TBF Smart Power.
Wie hat sich der Fonds denn seit seinem Bestehen und speziell im letzten Jahr entwickelt?
Barthels: Insgesamt sehr konstant, seit 16 Jahren schütten wir die gleichen Summen aus und konnten regelmäßig Renditen zwischen drei und viereinhalb Prozent erwirtschaften. Auch das letzte Jahr haben wir gut gemeistert. Bei einer Vola von 8,8 Prozent belief sich das Plus am Ende auf 5,17 Prozent. Unser Vorteil war, dass wir recht frühzeitig reagiert haben und so die gesamte Bewegung nach oben mitnehmen konnten.
Welche Vorteile hat denn ein Anleger grundsätzlich von einem ausschüttungsorientierten Fonds?Oder anders ausgedrückt: An welchen Anlegertyp richtet sich der TBF Global Income?
Barthels: An alle, die Wert auf regelmäßigen Cashflow legen. Mit einer festen Summe lässt sich finanziell gut planen - egal, ob es darum geht, die Rente aufzustocken, Raten zu zahlen oder die Kinder zu unterstützen. Unsere Anleger können ruhig schlafen. Und natürlich sprechen wir auch Stiftungen an, die Geld für wiederkehrende Aufgaben benötigen. Wer dagegen Spaß am Risiko hat, der findet Alternativen bei uns.
Und welche Vorteile bietet der Fonds gegenüber ETFs?
Barthels: ETFs sind ja passive Investments. Wer sich dafür entscheidet, sollte sich am Kapitalmarkt auskennen. Denn wählt er das falsche Produkt, wird es problematisch. Aus meiner Sicht sind aktiv gesteuerte Anlagen da in jedem Fall überlegen - vor allem, wenn sich jemand nicht ständig mit dem Kapitalmarkt befassen will.
Das Corona-Jahr 2020 haben Sie gut überstanden. Wie läuft es denn im Moment?
Barthels: Im Moment halten wir unser Pulver trocken; wir sind sozusagen im Sicherungsmodus. Das erste Vierteljahr lief eher mau, sprich: Wir haben nur mit einem Plus von 0,2 Prozent abgeschlossen. Für das zweite Quartal sieht es im Moment ähnlich aus.
Und was erwarten Sie in den kommenden Monaten von den Aktienmärkten?
Barthels: Die Inflation wird kommen. Für mich gibt es da kein Fragezeichen mehr. Das heißt, auf den Rentenmärkten wird es rumpeln und auch die Aktienmärkte werden nicht jubeln. Man muss extrem aufpassen, wo man investiert. An unserer grundsätzlichen Strategie "Buy and Hold" ändert das aber nichts, allerdings bedarf es noch mehr vorgelagerter Arbeit. Und wir haben ja schon in der Vergangenheit und gerade 2020 gezeigt, dass unsere Strategie funktioniert. Zudem haben wir hohe Ausschüttungsreserven.