Seit Monaten weisen die Daten zu den Ausfuhren der Exportnation Japan immer nur nach unten. Im Mai brachen die Einbußen sogar den elf Jahre alten Negativrekord aus der Zeit der Finanzkrise: Im Vergleich zum Vorjahresmonat exportierten japanische Unternehmen 28,3 Prozent weniger Güter, die US-Nachfrage nach japanischen Autos kam mit minus 70 Prozent schon fast zum Erliegen.
Investoren ließen sich von diesen Horrorzahlen jedoch kaum beeindrucken. Auf Zwölfmonatssicht liegt der Nikkei-Index mit rund sechs Prozent im Plus, im Mai schlug der japanische Aktienmarkt sogar die Börsen in den USA, Deutschland und Europa. Denn mit der schrittweisen Lockerung der Corona-Beschränkungen bei den Handelspartnern in China, Europa und den USA besteht die Hoffnung, dass die Talsohle bei den japanischen Exporten erreicht ist. In Japan selbst wurde der Ausnahmezustand Ende Mai aufgehoben.
Der zweite große Faktor ist das entschiedene Auftreten der japanischen Zentralbank und der Regierung. Notenbank-Chef Haruhiko Kuroda bekennt sich zu einer langfristig ultralockeren Geldpolitik. Kreditlinien für Unternehmen mit Liquiditätsproblemen wurden zu Beginn der Woche von umgerechnet 623 Milliarden auf 890 Milliarden Euro aufgestockt. Die Regierung hat bereits zwei Konjunkturpakete im Volumen von insgesamt umgerechnet knapp zwei Billionen Euro auf den Weg gebracht.
Ökonomen wie Naoki Kamiyama, Chefstratege bei Nikko Asset Management, sehen zwar durchaus Risiken für die wirtschaftliche Erholung, im Großen und Ganzen ist Japan aber auf gutem Weg. Für Anleger bewährt hat sich der Ansatz des Comgest Growth Japan (ISIN: IE 000 476 708 7), der auf Qualitätsunternehmen mit langfristigem Wachstumspotenzial setzt. Das Portfolio hat den breiten Topix-Index in den letzten Jahren klar geschlagen und setzt derzeit unter anderem stark auf Gesundheitswerte. jgr