Die noch recht junge Anlageklasse der CoCo-Anleihen gehörte in den vergangenen Jahren zu einer der lukrativsten in der Anleihewelt. Hinter dem Kürzel "CoCo" verbergen sich Contingent-Convertible-Anleihen. Übersetzt bedeutet dies so viel wie nachrangige Bankanleihen, die jedoch im Unterschied zu Wandel- und Optionsanleihen zwangsweise in Aktien getauscht oder sogar abgeschrieben werden, sobald die Bank eine vorher festgelegte Eigenkapitalquote unterschreitet. Auf den Markt gekommen sind sie im Zuge der neuen Eigenkapitalvorschriften, die "Basel III" ab 2013 verlangte. Da Eigenkapital für die Banken teurer ist als Fremdkapital, wurde die Idee entwickelt, Fremdkapital aufzunehmen, welches sich im Bedarfsfall automatisch in Eigenkapital umwandelt. Aufgrund dieses möglichen erhöhten Risikos war der Einbruch im März dementsprechend. Die maßgeblichen Indizes gingen um rund 25 Prozent in die Knie. Allerdings dürfte dies zum Teil auch an der mangelnden Liquidität der Anleihen gelegen haben. Dies war auch bei anderen hochverzinslichen Papieren im März der Fall. Inzwischen haben sich CoCo-Fonds wie der WisdomTree AT1 CoCo Bond deutlich erholt. 2020 liegt der WisdomTree-ETF, der 2018 als erster CoCoIndexfonds auf dem Markt kam, "nur" noch knapp sieben Prozent im Minus. Damit steht der WisdomTree-ETF etwa besser da als gängige High-Yield-Indizes. Der ETF besteht aber nicht nur aus High Yields, knapp 30 Prozent der Titel haben ein Investment-Grade-Rating. Dennoch bewegen sich die aktuellen Renditen von CoCos und High Yields mit knapp sechs Prozent auf demselben Niveau. Die Duration der CoCos ist allerdings mit 2,5 Jahren um etwa ein Jahr kürzer.
Fazit: Renditesucher dürften derzeit mit CoCos besser fahren als mit HighYield-Papieren. Dort dürften sich in nächster Zeit die Ausfälle häufen. Die Banken stehen einigermaßen gut da und sind zudem systemrelevant. Daher dürfte wahrscheinlich keine der großen Banken pleitegehen.