Damit sind in Deutschland bislang 219.964 Menschen mit dem Virus infiziert worden. Zudem wurden vier weitere Todesfälle gemeldet, womit sich die Zahl der Opfer auf 9211 erhöht. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn äußerte sich am Morgen im ZDF erneut besorgt über die Entwicklung.
Derzeit könne das Gesundheitswesen mit den Infektionszahlen umgehen, sagte Spahn. "Aber wir haben ja auch gesehen in den letzten Monaten, das kann sehr schnell eine Dynamik bekommen, wo es uns entgleitet und wo wie dann eben nicht mehr damit umgehen können", sagte der CDU-Politiker. Zwar gebe es derzeit vor allem viele Infektionen unter jüngeren Menschen, bei denen das Virus weniger schwere Verläufe habe und weswegen weniger Behandlungen im Krankenhaus nötig seien. "Aber es heißt trotzdem, sehr, sehr wachsam miteinander zu sein", sagte Spahn. "Priorität sollte für uns alle jetzt haben, dass Schule, Schulbetrieb wieder starten kann und dass das wirtschaftliche Leben, um Arbeitsplätze zu sichern, starten kann."
Zurückgeführt wird die Entwicklung vor allem auf die Rückkehr von Urlaubern aus dem Ausland und das anhaltend schöne Wetter in Deutschland, das vor allem junge Leute zu Partys im Freien animiert. Auch der Schulbeginn in zahlreichen Bundesländern stellt die Behörden vor Herausforderungen. In Berlin, wo die Schule am Montag begann, sind nach einem Bericht des "Tagesspiegels" bereits an mindestens sieben Schulen einzelne Corona-Fälle aufgetreten.
Zusätzliche Verunsicherung löste eine Panne bei den Behörden in Bayern aus. Im Freistaat dauert die Auswertung von Corona-Tests bei Reiserückkehrern deutlich länger als erwartet. Nach Angaben von Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) kam es zu Verzögerungen bei der Übermittlung von Corona-Testergebnissen. Rund 44.000 Reiserückkehrer warten demnach nach Tests in Bayern noch auf das Ergebnis - darunter sollen auch 900 nachweislich positiv Getestete sein. Ministerpräsident Markus Söder erklärte per Twitter am Mittwochabend: "Das ist sehr, sehr ärgerlich. Das muss sofort behoben werden und darf nicht mehr passieren." Eine für Donnerstag geplante Reise nach Kiel sagte der CSU-Chef ab. "Bayern geht vor."
rtr