Ökonomen hatten nur 4,3 Punkte erwartet. Das Barometer verharrt aber klar unter seinem langfristigen Mittelwert von 24,1 Zählern. Im Juli war es wegen des britischen Votums für einen EU-Austritt auf den schwächsten Stand seit gut dreieinhalb Jahren gerutscht und erholt sich seither nur langsam.

Die Erwartungen "weisen auf eine durchaus robuste Konjunkturentwicklung hin", sagte ZEW-Präsident Achim Wambach. Positive Impulse aus der Industrie und bei den Exporten dürften jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass es politische und wirtschaftliche Risiken gebe. "Insbesondere die Gefahren für den deutschen Bankensektor dürften derzeit belasten." Ähnlich sehen das Banken-Ökonomen. "Von Euphorie kann noch keinen Rede sein", sagte Michael Holstein von der DZ Bank. "Vor allem politische Risiken wie die Wahlen in den USA und in einigen europäischen Ländern sowie der Fortgang der Brexit-Verhandlungen belasten weiterhin den Ausblick."

Auch die Lage wurde von den Börsianern besser bewertet. Dieser Index kletterte um 4,4 auf 59,5 Punkte. Exporte, Produktion und Industrieaufträge waren zuletzt unerwartet gut ausgefallen. Die meisten Experten gehen daher davon aus, dass sich der Aufschwung fortsetzen wird - wenn auch in einem etwas langsameren Tempo als in der ersten Jahreshälfte. "Nach wie vor fehlen wichtige Impulse von Schwellenländern", sagte der Chevolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel. "Es sollte nicht vergessen werden, dass mit den US-Präsidentschaftswahlen und dem italienischen Verfassungsreferendum zwei Stolpersteine auf dem Weg liegen."

rtr