Der Anstieg dürfte auch auf das neue Handelsabkommen zwischen den USA und Mexiko zurückzuführen sein, sagte ZEW-Präsident Achim Wambach.

"Das negative Vorzeichen bringt zum Ausdruck, dass eine - wenn auch schwindende - Mehrheit der Finanzmarktexperten pessimistisch in die Zukunft blickt", erklärte die NordLB in einer Kurzanalyse mit Blick auf die Konjunkturerwartungen. Das ZEW-Barometer verharrte auch klar unter dem langfristigen Durchschnitt von plus 22,9 Punkten. Allerdings wird die gegenwärtige Lage sehr gut bewertet: Hier kletterte der Index um 3,4 auf plus 76,0 Punkte. "Damit steht außer Frage, dass der deutsche Konjunkturmotor augenblicklich noch rund und mit recht hoher Drehzahl läuft. Die vielfältigen Risiken lassen aber für die Zukunft allerhand Störungen und Friktionen erwarten", so die NordLB.

Zu ihnen zählen neben den Währungskrisen in der Türkei und Argentinien auch ein ungeordneter EU-Abschied Großbritanniens sowie vor allem zunehmende Handelshürden. Diese würden Export-Europameister Deutschland besonders treffen. Auch China warnt, dass neue Handelshemmnisse niemandem nützten. Derzeit verhandeln die USA mit Kanada über ein überarbeitetes Freihandelsabkommen, nachdem zuvor mit Mexiko eine vorläufige Einigung erreicht wurde. US-Präsident Donald Trump hatte EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker zugesagt, vorerst auf Sonderzölle auf europäische Autos zu verzichten. Stattdessen gibt es nun Verhandlungen zum Abbau von Handelsbarrieren. Autos gehören zu den größten deutschen Exportschlagern.

Die führenden Forschungsinstitute sagen Europas größter Volkswirtschaft trotz der Risiken bis mindestens 2020 einen stabilen Aufschwung voraus. Demnach soll das Bruttoinlandsprodukt jährlich zwischen 1,7 und 2,0 Prozent wachsen. Treiber sind der von niedrigen Zinsen und dem enormen Bedarf an Wohnungen getriebene Bauboom sowie der von Rekordbeschäftigung und steigenden Löhnen gespeiste private Konsum.

rtr