MARIO GRUPPE, NORDLB:
"Nach sieben Rückgängen in Folge dürfte die Trendwende damit gefunden sein. Auch die konjunkturelle Lage wird in der Summe positiv eingestuft. Dies gilt - in abgeschwächter Form - auch für die Euro-Zone. Vergleicht man diese Daten mit der aktuellen Rhetorik der EZB, gewinnt man den Eindruck, dass die Finanzmarktakteure mehrheitlich eine etwas andere Einschätzung haben als die führenden Notenbanker in Frankfurt."
VIOLA JULIEN, HELABA:
"Nach sieben Rückgängen in Folge können sich die ZEW-Erwartungen wieder verbessern, die Lagekomponente gibt dagegen leicht nach. Die aufgehellte Stimmung unter den befragten Finanzexperten dürfte vor allem auf die zuletzt freundliche Entwicklung am Aktienmarkt zurückzuführen sein. Für den Ifo-Index, der in der kommenden Woche zur Veröffentlichung ansteht, ergibt sich insgesamt eine freundliche Indikation. Spekulationen auf eine weitere Lockerung der EZB-Geldpolitik sollten von der ZEW-Umfrage aber kaum beeinflusst werden."
HOLGER SANDTE, NORDEA:
"Das war der erwartete erste Anstieg der ZEW-Erwartungen seit März, sogar etwas stärker als gedacht und obwohl der 'Einsendeschluss' erst gestern war. Was die Sektoren betrifft, haben sich die Erwartungen auch im Automobilbereich gefangen - auch das ein gutes Zeichen. Und nicht zuletzt sind auch die ZEW-Erwartungen für Frankreich gestiegen."
THOMAS GITZEL, VP BANK:
"Allmählich wird vielerorts klar, dass die chinesische Wirtschaft nicht vor einem unmittelbaren Kollaps steht, was die empfindlichen Gemüter der befragten Finanzmarktanalysten beruhigt haben dürfte. Der Anstieg des Konjunkturbarometers ist also letztlich auch ein Reflex auf die negative Übertreibung der Vormonate. Die ausgeprägten Ausschläge des ZEW-Index mögen derzeit nicht richtig zum relativ ruhigen deutschen Wachstum passen. Der Anstieg signalisiert zumindest, dass die wirtschaftliche Lage mit Blick auf das kommende Jahr keine schlechte sein wird. Die US-Wirtschaft erholt sich und in China bleibt eine wirtschaftliche Bruchlandung aus. Für die deutsche Exportwirtschaft besteht also Hoffnung auf eine wieder höhere Dynamik."