Die Europäische Zentralbank (EZB) solle dafür sorgen, dass mehr eigenes Personal die Vor-Ort-Inspektionen bei den Banken vornehme. Die EZB stelle bei diesen Missionen nur acht Prozent des Gesamtpersonals und würde nur zwölf Prozent der Inspektionen leiten, kritisierte der Rechnungshof. Der Rest bestehe aus nationalem Personal, das mitunter überfordert sei. Die EZB widersprach der Kritik und teilte der Zeitung mit, man hätte es geschätzt, "wenn der vorläufige Bericht die Errungenschaft, die Bankenaufsicht aufzubauen, mehr gewürdigt hätte".

Die EZB ist seit Herbst 2014 für die Kontrolle der größten Geldhäuser im Währungsraum zuständig, die kleineren Banken werden nach wie vor von den nationalen Aufseher der Euro-Länder überwacht. In Deutschland teilt sich die EZB die Bankenaufsicht mit der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und der Bundesbank.

Die EZB habe in den vergangenen Wochen Druck gemacht, dass der Bericht an vielen Stellen geändert werde - offenbar mit Erfolg. "Der vorläufige Bericht könnte einige Fehler und Ungenauigkeiten enthalten. Im Schlussbericht könnte es also größere Änderungen geben", sagte ein Sprecher des Europäischen Rechnungshofs der Süddeutschen Zeitung. Der Abschlussbericht werde am Freitag veröffentlicht.

rtr