Konzernchef Martin Senn schlug selbstkritische Töne an: "Bei der Umsetzung unserer im Dezember 2013 festgelegten Strategie sind wir gut vorangekommen, mit dem finanziellen Ergebnis können wir aber nicht zufrieden sein." Als Trostpflaster sollen die Aktionäre mit 17 Franken genauso viel Dividende erhalten wie im Jahr davor.
Senn hat den Aktionären versprochen, den Konzern wieder stärker auf Wachstum auszurichten und zu wenig rentable Geschäfte abzustoßen. Die Kosten sollen bis 2015 um 250 Millionen Dollar gesenkt werden. Zunächst ging die Eigenkapitalrendite aber erst einmal leicht zurück.
Der Gesamtumsatz der Gruppe stieg im letzten Jahr um sechs Prozent auf 74,43 Milliarden Dollar. In der Sachversicherung stagnierten die Prämien bei 36 Milliarden Dollar. Von Großschäden blieb Zurich verschont, der Schaden-Kosten-Satz verbesserte sich um 0,7 Prozentpunkte auf 97,3 Prozent. Der Spartengewinn lag mit 2,89 Milliarden Dollar leicht über dem Vorjahr. Das reiche noch nicht, sagte Konzernchef Senn. Zurich müsse über alle Schadensversicherungsbereiche hinweg weitere Verbesserungen erzielen.
In der zweitgrößten Sparte Lebensversicherung holte Zurich mit 31,9 Milliarden Dollar 18 Prozent mehr Prämien herein als ein Jahr zuvor. Der Spartengewinn blieb aber praktisch unverändert. In Europa und Asien lief das Geschäft gut, aber das Nordamerika-Geschäft schwächelte. Schwache Währungen in Ländern Lateinamerikas bremsten den Konzern ebenfalls. Bei Neuabschlüssen zeige sich ein deutlicher Margendruck, urteilte ZKB-Analyst Georg Marti.
Die Kapitalanlagen von mehr als 200 Milliarden Dollar warfen im letzten Jahr deutlich mehr Gewinn ab als 2013 als die Schweizer mit Absicherungsinstrumenten viel Geld verloren hatten. Der Nettogewinn stieg um fast ein Viertel und die Rendite verbesserte sich um fast einen Prozentpunkt auf 4,5 Prozent. Anleihen, die Zurich schon länger in den Büchern hat, gewannen infolge der sinkenden Zinsen an Wert. Die oberste Geldverwalterin des Konzerns, Cecilia Reyes, wird neben ihrem Posten als Chief Investment Officer ab dem 1. April auch die Verantwortung für die Geschäfte in der Region Asien-Pazifik übernehmen. Die Zurich-Papiere verloren an der Börse mehr als drei Prozent. Vorerst sei die Dividende der einzige Faktor, der für die Aktie spreche, erklärte Safra Sarasin-Analyst Rainer Skierka.
Reuters