Die Anleger müssten sich diese und nächste Woche auf eine "Achterbahnfahrt" beim Pfund einstellen, sagte Rabobank-Anlagestrategin Jane Foley. Vor dem EU-Gipfel in der kommenden Woche gebe es nur noch ein Fünkchen Hoffnung auf eine Einigung auf einen geregelten Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Die Experten der ING-Bank schätzten die Wahrscheinlichkeit einer rechtzeitigen Einigung auf zehn bis 15 Prozent ein. Danach gehe es um die Frage, ob der zum 31. Oktober geplante EU-Austritt erneut verschoben werde, erklärten sie.

Sollten sich EU und Großbritannien nicht auf ein Austrittsabkommen einigen, ist der britische Premierminister Boris Johnson eigentlich durch ein Gesetz dazu verpflichtet, eine Verschiebung des Brexit zu beantragen. Einem Bericht des "Daily Telegraph" zufolge erwägt Johnson jedoch, dieses Gesetz vor dem obersten Gerichtshof überprüfen zu lassen. In Gesprächen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron beharrte der Premierminister auf einen EU-Austritt noch im Oktober. "Das Vereinigte Königreich hat ein großes, wichtiges Angebot gemacht, aber es ist an der Zeit, dass die EU-Kommission auch Kompromissbereitschaft zeigt", sagte ein ranghoher Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters. "Wenn nicht, wird das Vereinigte Königreich ohne Abkommen gehen."

rtr