Um 16 Dollar ist der Preis von Brent-Öl binnen 2 Monaten abgestürzt. Mit den Gleitenden Durchschnitte der letzten 200 Tage und 200 Wochen sowie einen seit 2010 währenden Aufwärtstrend wurden dabei entscheidende Unterstützungen durchbrochen.
Lediglich die horizontale 100-Dollar-Zone kann nunmehr ein weiteres Mega-Verkaufssignal verhindern, welches den Preis mittelfristig auf das Zwei-Jahres-Tief um 90 Dollar drücken könnte. Nach oben wartet dagegen zwischen etwa 105 und 110 Dollar eine massive Widerstandszone. Diese kann man sich bei der Auswahl passender exotischer Optionsscheine zunutze machen.
Spekulations-Idee Nummer 1 wäre angesichts der angeschlagenen charttechnischen Lage natürlich ein Stay-Low-Schein. Das Dilemma: Am Markt sind solche nicht verfügbar. Ich suche deshalb nach Inline-Optionsscheinen mit einer engeren oberen Schwelle.
Angetan hat es mir ein Schein, der um 133 Prozent klettern wird, sofern Brent Oil bis zum 12. Juni 2015 zwischen 88 und 114 Dollar bleibt. Zunächst ist zu betonen, dass der Juni-Kontrakt mit einem Aufschlag von etwa anderthalb Dollar zum aktuell gültigen Oktober-Kontrakt gehandelt wird. Die obere Schwelle ist damit also noch etwas näher, als es den Anschein hat. Insofern wäre auch ein zeitweiliger Rücksetzer zum zweistelligen Kursgefilde noch nicht verwerflich, zumal spätestens um 95 Dollar eine weitere Stabilisierungschance wartet.
Orientierungsweise sollte die Reißleine gezogen werden, wenn der Brent-Preis die Range 95/110 Dollar verlässt. Dazu sollte näherungsweise ein Stopp bei zunächst 1,80 Euro passen, der jedoch regelmäßig nachgezogen werden sollte. Gewinnmitnahmen um 7,00 Euro sind ein lohnenswertes Ziel, welches bei gutem Verlauf noch in der ersten Hälfte der knapp zehnmonatigen Restlaufzeit zu erzielen sein sollte.
Name: Brent-Oil-Inliner
WKN: SG52MB
Aktueller Kurs: 4,00 €/ 4,30 €
Schwellen: 88,00 $ / 114,00 $
Laufzeit: 12.06.15
Stoppkurs: 1,80 €
Zielkurs: 2,00 €
Stefan Mayriedl schreibt seit 1997 über die Finanzmärkte und gehört zum festen Autorenstamm von BÖRSE ONLINE. Der diplomierte Volkswirt hat sich auf Charttechnik und Derivate spezialisiert. Seit 2010 ist er zudem Chefredakteur des Börsenbriefs smartanlegen.
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