Die Zooplus-Aktionäre können beide Angebote bis zum 3. November annehmen. Die eigentlich nur noch bis 12. Oktober laufende Offerte von H&F verlängert sich nach dem deutschen Übernahmerecht entsprechend. EQT dürfte mit einem Gebot von 3,6 Milliarden Euro einschließlich Schulden bei den Anlegern die Nase vorn haben, die Amerikaner könnten aber noch nachziehen.

Beide haben sich eine Beteiligung von mehr als 50 Prozent zum Ziel gesetzt und wollen Zooplus von der Börse nehmen. Der Vorstand von Zooplus um Firmengründer Cornelius Patt hatte den Aktionären zwar empfohlen, die Offerte von Hellman & Friedman über 460 Euro je Aktie anzunehmen, ist aber auch dem höheren Angebot von EQT (470 Euro) gegenüber nicht abgeneigt. Sobald dieses vorliege, werde man eine neuerliche Bewertung vornehmen. "Beide potenziellen Partner hätten die Finanzkraft und die strategische Expertise, um Zooplus dabei zu unterstützen, seine führende Marktposition auf dem europäischen Heimtiermarkt langfristig zu stärken", hatte eine Sprecherin gesagt.

Patt hatte selbst vorsichtig die Fühler nach einem Investor ausgestreckt, der frisches Geld für die Expansion mitbringen und Zooplus von dem kurzfristigen Erfolgsdruck befreien sollte, den die Börsennotiz mit sich bringt. Dabei war er zunächst bei H&F fündig geworden, der Vorstoß hatte aber EQT auf den Plan gerufen.

H&F hat sich zwar bereits 17,8 Prozent der Zooplus-Anteile gesichert - vor allem von Großaktionären wie der RAG-Stiftung und dem luxemburgischen Investor Luxempart sowie von Patt. Diese können bei einem höheren Angebot jedoch umschwenken. H&F hat nun fünf Tage Zeit, finanziell zumindest nachzuziehen, um sie wieder auf seine Seite zu ziehen.

Die Zooplus-Aktionäre setzen darauf, dass die 470 Euro von EQT im Poker um Zooplus noch nicht das letzte Wort sind. Die im Kleinwerteindex SDax notierte Aktie lag am Mittwoch bei 484,20 Euro.

rtr