Klassische Anleihen galten einst als sicherer Hafen, doch Zinsanstiege und Kursverluste haben Anleger verunsichert. Jetzt sorgt eine neue ETF-Generation für frischen Wind: Die „iBonds“ von iShares kombinieren feste Laufzeiten mit breiter Streuung – und bringen damit Planbarkeit zurück ins Depot. Ob für 2026, 2028 oder 2030: Diese ETFs zahlen am Ende der Laufzeit aus wie eine Anleihe – und könnten damit zur cleveren Alternative für alle werden, die mehr Sicherheit, Zinsen und Kontrolle suchen.
Anleihen galten lange als der Fels in der Brandung für jedes Depot. Doch diese Sicherheit ist ins Wanken geraten: 2022 etwa mussten Anleger mit Euro-Staatsanleihen teils zweistellige Verluste hinnehmen. Grund dafür war der Zinsanstieg, der die Kurse bestehender Anleihen nach unten drückte. Auch Anleihen-ETFs, die eigentlich für breite Streuung und Stabilität stehen, konnten diese Einbußen nicht vollständig abfedern. Trotzdem bleibt die Anlageklasse für viele Investoren ein wichtiger Baustein im Portfolio – gerade für alle, die nicht nur auf Aktien setzen wollen. Ein Vorteil von Anleihen-ETFs: Sie lösen das Problem der hohen Mindestanlage einzelner Anleihen. Während viele hochwertige Papiere nur in 100.000-Euro-Stückelungen gehandelt werden, ermöglichen ETFs wie der iShares Euro Government Bond 1-3yr UCITS ETF (ISIN: IE00B14X4Q57) oder der Amundi Prime Euro Corporates ETF (ISIN: LU2089238625) schon mit kleinen Beträgen eine breite Diversifikation. Das macht sie für Privatanleger attraktiv – auch wenn die Schwankungen zuletzt zugenommen haben.
Laufzeit im Fokus: Was iBonds anders machen
Das größte Manko klassischer Anleihen-ETFs: Sie laufen endlos und investieren nach Fälligkeit immer wieder in neue Anleihen. Für Anleger, die einen festen Auszahlungszeitpunkt anstreben, fehlt damit die Planbarkeit. Genau hier setzen die „iBonds“ von iShares an: Diese ETFs haben ein fixes Enddatum, zum Beispiel Ende 2026 oder 2028. Nach der Laufzeit wird der Fonds liquidiert und der Erlös ausgezahlt – ähnlich wie bei einer einzelnen Anleihe, nur eben mit der Risikostreuung eines ETFs.
Ein Beispiel: Der iShares iBonds Dec 2026 Term € Corp UCITS ETF (ISIN: IE000SIZJ2B2) bündelt über 200 Unternehmensanleihen, die alle bis Ende 2026 fällig werden. Am Laufzeitende wird der ETF aufgelöst und das Kapital ausgeschüttet. Das gleiche Prinzip gilt für den iShares iBonds Dec 2028 Term EUR Corp UCITS ETF (ISIN: IE000264WWY0) und die US-Dollar-Variante iShares iBonds Dec 2026 Term USD Corporate UCITS ETF (ISIN: IE000BWITBP9). Längere Laufzeiten bieten der iShares iBonds Dec 2029 Term € Corp UCITS ETF (ISIN: IE000IHURBR0) und der iShares iBonds Dec 2030 Term € Corp UCITS ETF (ISIN: IE0008UEVOE0).
Chancen und Risiken: Mehr Planung, weniger Flexibilität?
iBonds bieten eine vorhersehbare Laufzeit und damit mehr Planbarkeit als klassische Anleihen-ETFs. Die Effektivverzinsung liegt aktuell bei rund 4 Prozent – solide, aber eng an das aktuelle Zinsumfeld gekoppelt. Steigen die Zinsen weiter, drohen Kursverluste beim vorzeitigen Verkauf. Positiv: Im Gegensatz zu Festgeld können die ETFs jederzeit an der Börse gehandelt werden. Negativ: Die Spreads sind oft höher als bei klassischen ETFs, was die Kosten beim Kauf und Verkauf erhöht. Zudem fehlt – anders als beim Festgeld – die Einlagensicherung. Wer bis zur Fälligkeit investiert, kann das Risiko jedoch kalkulieren.
Für wen eignen sich Anleihen-ETFs mit Fälligkeit?
Die neuen iBonds sind eine interessante Option für Anleger, die ihr Portfolio mit planbaren Laufzeiten und breiter Streuung ergänzen wollen. Sie bieten mehr Übersicht und Kontrolle als klassische Anleihen-ETFs, bleiben aber nicht ohne Risiken. Wer sich der Schwäche des Anleihensektors und der Zinsentwicklung bewusst ist, kann mit diesen Produkten sein Depot stabilisieren.
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