Donald Trump erhält weltweit Zusagen für Investitionen in den USA. In der Regel Versprechen, die Regierungen gar nicht durchsetzen können. Wer profitiert?

Zurück an den Strand (englisch: shore) will dieser Tage wohl mancher, der gerade aus den Herbstferien kommt. Ähnliches empfiehlt Donald Trump, der unter Reshoring allerdings weniger die Erholung der Beschäftigten in den Vereinigten Staaten im Sinn hat. Ihm geht es vielmehr darum, US-amerikanische Unternehmen zurück in die USA zu holen — und ausländische gleich mit.

Und nicht auf Sand, sondern auf das Mutterland sollen sie bauen, dort investieren und neue Fabriken errichten. Das Ziel: Wieder mehr Industrie in den USA ansiedeln, Arbeitsplätze schaffen und so das hohe Leistungsbilanzdefizit reduzieren. Gleichzeitig soll das Reshoring die Abhängigkeit von globalen Lieferketten minimieren und damit auch von Staaten wie China. Das sind für den US-Präsidenten die zentralen Argumente, um seine Zollpolitik zu legitimieren.

Viele US-Unternehmen sekundieren dem Staatschef, wie Apple. Bis Ende des Jahrzehnts will der Tech-Riese 600 Milliarden Dollar in den Ausbau der Fertigung in den USA investieren, kündigte Apple-Chef Tim Cook an. Es sollen 450.000 Jobs in 79 Fabriken entstehen. Pharmakonzern Johnson&Johnson will zur Abwehr von Zollnachteilen 55 Milliarden Dollar in die US-Produktion stecken. (...)

US-Unternehmen geben die vorteilhaften Produktionsbedingungen in Ländern wie China aber nicht auf. So wollen die Chip-Riesen AMD und Nvidia an der Produktion in Asien festhalten. Sie nehmen in Kauf, 15 Prozent ihrer Erlöse aus dem Verkauf bestimmter KI-Chips nach China an die US-Regierung abzugeben, um Exportgenehmigungen zu erhalten.

Neben US-Unternehmen will Trump auch ausländische Direktinvestitionen ins Land holen, die damit die Zölle umgehen können. In der Tat überschlagen sich Unternehmen mit Ankündigungen. (...)

Reindustrialisierung könne nur mit einer konsequenten Industriepolitik erfolgreich sein. „Die USA müssen die Knappheit von qualifizierten Arbeitskräften angehen sowie die Nachteile höherer Produktionskosten“, so Harry Moser, Präsident der US-Reshoring-Initiative, der Fachausbildungen nach deutschem Vorbild fordert. Sonst könne das Momentum verloren gehen und Unternehmen könnten die US-Zölle aussitzen, anstatt ihre Ankündigungen umzusetzen — in der Erwartung, dass sich die Tarife spätestens nach Trumps Abgang wieder in Luft auflösen und sie ihre Produkte wie gewohnt direkt ohne Gebühren in die USA exportieren können. Zumal die Zölle auch juristisch unter Beschuss sind. Mehrere Vorinstanzen haben sie als illegal eingestuft. Trump musste deshalb den Obersten Gerichtshof um Klärung bitten. (...)

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Foto: Börsenmedien AG