(neu: Schlusskurs)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine Kaufempfehlung hat der Erholung der Aktien von SLM Solutions am Dienstag weiteren Schub gegeben. Die bis zum Herbst 2018 im TecDax gelisteten Papiere des Herstellers von 3D-Druckern schossen um bis zu elf Prozent auf 15,82 Euro nach oben. Das Niveau konnten die Aktie nicht ganz halten, legten aber bis zum Handelsende um knapp zehn Prozent auf 15,62 Euro zu. Vor einer Woche hatten sie mit 12,70 Euro noch auf dem tiefsten Niveau seit November 2020 notiert. Bei Kursen knapp über der 16-Euro-Marke wartet nun die 50-Tage-Linie als nächste Orientierungsmarke im Chart.

Jefferies-Analyst Constantin Hesse setzte für SLM-Papiere ein Kursziel von 22 Euro an. Die neueste Anlage des deutschen Herstellers sieht er als "Game Changer" für die Branche in Richtung Massenproduktion. Hesse rechnet mit einem Umsatzwachstum von im Schnitt 33 Prozent pro Jahr bis 2024 und bereits 2023 operativ schwarzen Zahlen.

Anfang 2018 hatte die seit Mai 2014 an der Börse notierte Aktie bei 49,70 Euro ihr bisheriges Rekordhoch erreicht. Wegen vieler Probleme wie fehlender Aufträge, unter anderem wegen der gescheiterten Übernahme durch den US-Konzern General Electric (GE) , folgte der Absturz. Der Kurs rutschte bis auf 4,885 Euro im Corona-Crash an den Finanzmärkten im März 2020 ab. In den Monaten danach konnte sich der Kurs wieder nach und nach bis auf mehr als 20 Euro Anfang 2021 erholen.

Das Niveau konnte die Aktie allerdings nicht halten und gab zuletzt wieder deutlich nach. Die vor einigen Jahren vor allem wegen des Interesses von GE im Fokus stehende Aktie wird derzeit neben Jefferies noch von den Experten der Deutschen Bank und Kepler verfolgt. Die beiden Häuser empfehlen das Papier ebenfalls zum Kauf und haben dabei Kursziele von 30 Euro beziehungsweise 25 Euro.

GE wollte das Lübecker Unternehmen 2016 für 38 Euro je Aktie oder insgesamt knapp 700 Millionen Euro übernehmen. Der US-Konzern kam allerdings nicht zum Zuge - unter anderem, weil sich der gefürchtete Finanzinvestor Paul Singer eingemischt hatte und noch mehr herausholen wollte. Viele Kunden hielten sich wegen der Unsicherheiten infolge des GE-Versuchs mit großen Bestellungen zurück. Seit Anfang 2021 hat SLM mit Sam O’Leary einen neuen Chef, der das Unternehmen zurück auf Kurs bringen soll.

Singer ist seit seinem Störmanöver beim GE-Vorstoß an dem Unternehmen beteiligt und hält einer Aufstellung der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge derzeit knapp 22 Prozent der Anteile. Weitere 17,5 Prozent liegen bei der Investmentgesellschaft Ena Capital. Unternehmensgründer Hans-Joachim Ihde hält noch knapp neun Prozent des derzeit mit rund 350 Millionen Euro bewerteten Unternehmens./ag/zb/eas/jha/he

Quelle: dpa-Afx