FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem Ausverkauf wegen einer neuen Coronavirus-Variante hat sich der Dax
Der Dax tat sich schwer an der 200-Tage-Durchschnittslinie, die bei Anlegern ein beliebter und langfristig geprägter Indikator ist und derzeit bei knapp 15 390 Punkten verläuft. Am Nachmittag verblieb der Leitindex darunter, indem er zuletzt um 0,74 Prozent auf 15 370,41 Zähler stieg. Im Vergleich zum vierprozentigen Kursrutsch vom Freitag bis auf 15 244 Punkte hat er damit nicht viel Boden gut gemacht.
Der MDax
Die LBBW sprach am Morgen von einem hohen Maß an Unsicherheit und zwei möglichen Szenarien: Denkbar sei ein neuer Worst Case mit einem massiven Rückschlag im Kampf gegen die Pandemie, aber auch ein Optimalfall, in dem sich die Sorgen letztlich als unbegründet herausstellen. Die ersten Schockwellen, die am Freitag unter den Anlegern spürbar waren, legten sich etwas.
Laut den Experten der österreichischen Raiffeisen-Bank handelt es sich zwar um eine vermutlich hochansteckende Variante. Sie verwiesen aber zugleich darauf, dass die entdeckten Fälle offenbar nur recht milde Symptome aufwiesen. Im besten Falle entwickele sich das Virus damit also weiter in Richtung einer endemischen Variante - mit zwar höherer Übertragbarkeit, aber einer geringeren Gefährlichkeit.
Eine Konjunkturdelle wegen der Pandemie könnte auch wieder die Notenbanken bei ihren geldpolitischen Straffungen vorsichtiger stimmen, hieß es ferner am Markt. Trotz der aktuell hohen Inflation glaubt die Helaba, dass die Mitglieder im Rat der Europäischen Zentralbank wegen der Verunsicherung weiter auf eine sehr lockere und flexible Geldpolitik dringen werden. Derweil wurde am Montag klar, dass die Inflation in Deutschland im November erstmals seit rund 29 Jahren wieder die Fünf-Prozent-Marke erreicht hat.
Einen globalen Lockdown wie 2020 erwarten die Raiffeisen-Experten in der aktuellen Situation aber "auf keinen Fall mehr". Die "Stay-at-Home-Aktien", wie Profiteure eines Lockdowns in der Corona-Krise genannt werden, kamen im Sog dessen von ihren Freitagsgewinnen zurück. Die Papiere des Kochboxenlieferanten Hellofresh
Überdurchschnittlich stark erholten sich die Werte aus diversen Branchen, die am Freitag besonders stark in den Ausverkauf verwickelt waren. In ganz Europa galt dies vor allem für den Reisesektor: Die Aktien der Lufthansa
Im europäischen Autosektor blieb die Stimmung der Anleger etwas gedämpfter. Dies lag unter anderem an den Papieren von Continental
Eine positive Erscheinung war derweil der insgesamt starke deutsche Energiesektor: RWE
Der Euro
Am deutschen Anleihemarkt betrug die Umlaufrendite stabil minus 0,42 Prozent, während der Rentenindex Rex
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx