FRANKFURT (dpa-AFX) - Der geldpolitische Kurs der US-Notenbank (Fed) zur Bekämpfung der Inflation ist am Donnerstag an den Börsen gut angekommen. Dennoch bröckelten im Handelsverlauf die Gewinne ab, denn weitere Notenbank-Entscheidungen in China, Großbritannien und in der Eurozone sorgten laut Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets für neue Verunsicherung.
Der Dax
In den USA will die Fed schneller als bisher beabsichtigt aus ihrer extrem lockeren Geldpolitik aussteigen und deutete für das kommende Jahr drei Zinserhöhungen an. Damit weicht ein wichtiger Unsicherheitsfaktor. Denn damit steigt das Leitzinsniveau in den USA zwar "schneller, auf lange Sicht aber nicht höher", wie Analystin Birgit Henseler von der DZ Bank kommentierte. Die Fed wolle "lieber früher handeln", um später "nicht länger und aggressiver auf der Bremse stehen zu müssen".
In China indes tendiert die Notenbank zu weiteren Lockerungen. In Großbritannien überraschte die Bank of England mit einer ersten Leitzinsanhebung, während die Europäische Zentralbank (EZB) das Auslaufen ihres Pandemieprogramms Pepp durch eine vorübergehende Aufstockung des zweiten Kaufprogramms namens App kompensieren will.
"Während bei Lockerungen im Bedarfsfall also Einigkeit unter weltweiten Zentralbanken zu herrschen scheint, klafft eine große Lücke bei der Art und Weise, wie sich alle Beteiligten das Ende der expansiven Geldpolitik vorstellen", fasste CMC-Markets-Experte Stanzl zusammen. Für den Aktienmarkt wirke dieser geldpolitische Flickenteppich verunsichernd und damit "nicht gerade vertrauensbildend"./ck/men
Quelle: dpa-Afx