FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine neue Verkaufswelle an der technologielastigen US-Börse Nasdaq hat am Freitag für wachsende Vorsicht auch unter den Anlegern hierzulande gesorgt. Der deutsche Leitindex
Zur Mittagszeit verlor der Dax 0,75 Prozent auf 15 911,34 Punkte, womit sich für die laufende Woche nun ein Minus abzeichnet. Für den MDax
Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners nannte als Grund für die erneut aufgeflammten Sorgen am Aktienmarkt neben einer gewissen Zurückhaltung wegen der anlaufenden Berichtssaison vor allem die hohe Inflation und die damit verbundene Aussicht auf bald steigende Zinsen. Mehrere Mitglieder der Fed hatten sich am Donnerstag für eine zeitnahe Anhebung der US-Leitzinsen ausgesprochen. Eine schnellere geldpolitische Straffung wird so immer wahrscheinlicher.
Die Credit Suisse erwartet einen ersten Zinsschritt der US-Notenbank (Fed) im März und rechnet mit insgesamt vier in diesem Jahr. Diese von zunehmend mehr Marktkennern geteilte Erwartung - Goldman Sachs etwa hatte sich erst wenige Tage zuvor ähnlich geäußert - hinterließ tags zuvor an der Nasdaq ein weiteres Mal Spuren. Wachstumswerte reagieren besonders sensibel auf höhere Zinsen. Da zudem der kommende Montag in den USA ein Feiertag ist, dürften sich die Investoren auch bereits für ein verlängertes Wochenende positionieren.
Unter den Einzelwerten hierzulande stand insbesondere Europas größer Softwarehersteller SAP
Die Experten von Stifel Europe lobten die "durch die Bank besser als erwartet ausgefallenen Umsatzzahlen" und auch den Auftragsbestand im wichtigen Cloud-Geschäft, doch ein Händler hatte recht früh schon die Nachhaltigkeit etwaiger Kursgewinne an diesem Tag in Frage gestellt und auf die Gewinnseite verwiesen. Wegen hoher Investitionen geht SAP aktuell für 2022 davon aus, dass das operative Ergebnis im besten Fall nur stabil bleibt. Das untere Ende der Prognosespanne signalisiert zugleich einen Rückgang um bis zu 5 Prozent.
Mit minus 2,8 Prozent auf 32,14 Euro zeigten sich außerdem die Anteile der Software AG
Erste Zahlen zum vierten Quartal gab es neben SAP auch von Wacker Chemie
Die Deutsche-Bank
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx