FRANKFURT (dpa-AFX) - Die dieses Jahr schwer gebeutelten Aktien von Puma erhalten am Dienstag weiteren Rückenwind von Spekulationen über die Möglichkeit einer Fusion mit Adidas . Am Vortag hatten sie schon etwas zugelegt, nachdem ein Investor am Freitag einen Zusammenschluss in einem Interview ins Spiel gebracht hatte. Nun zog die Debatte darüber weitere Kreise. Für den Puma-Kurs ging es um zuletzt 4,2 Prozent nach oben, in der Spitze erreichten die Aktien das höchste Niveau seit fast zwei Wochen. Adidas dagegen gaben im Dax ein Prozent nach.

Roy Adams, Mitgründer des US-Investors Metronuclear, hatte die Idee am Freitag im "Handelsblatt" aufgebracht, mit der Begründung, eine bessere Behandlung der Kleinaktionäre sei erforderlich. Denn die Puma-Aktie hat in diesem Jahr schon mehr als die Hälfte an Wert verloren. In der Spitze waren es Mitte August sogar mehr als 60 Prozent Kursverlust gewesen.

Ein Analyst der DZ Bank bezog nun Stellung und erwähnte die gemeinsame Vergangenheit, weil hinter der Gründung beider Firmen ein Brüderstreit steckt. Auf den ersten Blick scheine dies "einen gewissen Charme zu haben", schrieb der Experte Thomas Maul. Er sieht aber dennoch keine gemeinsame Zukunft beider Unternehmen. Bei genauerer Betrachtung bestehe für Adidas keine Notwendigkeit, von seinem Fokus auf organisches Wachstum abzurücken und mit einer zusätzlichen Marke Kannibalisierungs- und Integrationsrisiken einzugehen.

Auch die Holding der Pinault-Familie, Groupe Artemis, könnte mit ihrem Puma-Anteil eine Rolle bei der Zukunft des Sportartikelherstellers spielen. Maul wies darauf hin, dass François-Henri Pinault jüngst im Rahmen der Hauptversammlung des Luxusgüterkonzerns Kering gesagt habe, sich alle Optionen offenzuhalten.

Seit dem 1. Juli hat bei Puma der Ex-Adidas-Vorstand Arthur Höld den Chefposten übernommen. Bis Ende Oktober will er sich Zeit nehmen, um eine detaillierte Strategie zu erarbeiten./tih/edh/jha/

Quelle: dpa-Afx