NEW YORK (dpa-AFX) - Ein gerichtlicher Dämpfer für die radikale US-Zollpolitik hat am Donnerstag bei Anlegern am New Yorker Aktienmarkt nur kurz für gute Stimmung gesorgt. So grenzten die konjunktursensiblen Technologiewerte anfängliche deutliche Gewinne schnell ein. Die Standardwerte hatten sich bereits zu Handelsbeginn wenig bewegt gezeigt.
Der Leitindex Dow Jones Industrial
Das Bundesgericht für internationalen Handel in New York hatte der Regierung von US-Präsident Donald Trump untersagt, weitreichende Zölle unter Berufung auf ein Notstandsgesetz zu verhängen. Damit ist Trumps aggressive Handelspolitik, die die Finanzmärkte weltweit zwischenzeitlich erschüttert hatte und immer wieder für Unruhe sorgt, zwar vorerst ausgebremst. Die Regierung drängt aber mit Nachdruck darauf, die Entscheidung zu kippen, und kündigte an, bereits am Freitag den Obersten Gerichtshof der USA anzurufen, falls ein Bundesberufungsgericht die ursprüngliche Entscheidung nicht aufhebt.
Insofern bleibt die handelspolitische Lage angespannt. Dies verdeutlichte auch die Stellungnahme zum Gerichtsurteil von Trumps Handelsberater Peter Navarro. Er sagte dem Nachrichtensender Bloomberg TV: "Wenn jemand glaubt, die Regierung sei davon überrascht worden, irrt er sich. Nichts hat sich wirklich geändert."
Zudem ist es laut Mark Haefele, Chefanlagestratege bei der Vermögensverwaltung der Großbank UBS, unwahrscheinlich, dass US-Zölle auf Waren aus anderen Ländern so einfach komplett verschwinden. Es gebe bestimmte gesetzliche Möglichkeiten, einen Teil der Zollpolitik trotz des Urteils umzusetzen. Daher dürfte das Marktumfeld für Investoren vorerst weiter volatil bleiben.
Der Chipkonzern Nvidia
Die Papiere von Boeing
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Ebenfalls um fast acht Prozent nach unten ging es für HP Inc.
Quelle: dpa-Afx