WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat sich am Freitag wieder nahe an das zur Wochenmitte erreichte 17-Jahreshoch herangetastet. Der ATX schloss 0,72 Prozent fester bei 4.438,00 Punkten. Auf Wochensicht legte der Index um knapp drei Prozent zu und verbuchte so den fünften Wochengewinn in Folge. Der ATX Prime stieg am Freitag um 0,78 Prozent auf 2.233,25 Zähler.

Zuletzt war der starken Erholungsrally an den Aktienmärkten die Luft ausgegangen. Die Marktakteure warten auf Neuigkeiten zum Handelsabkommen zwischen den USA und anderen Ländern. Die ersten direkten Gespräche zwischen der Ukraine und Russland haben zunächst keine Annäherung bei der Frage einer Waffenruhe zwischen den Kriegsparteien gebracht.

Der seit April bestehende steile Aufwärtstrend des ATX sei jedoch weiter intakt, kommentierte Christoph Schultes von Erste Group. Aus charttechnischer Sicht sei von einer Fortsetzung auszugehen. "Allerdings, eine kurze Konsolidierungsphase wäre auch alles andere als eine Überraschung", so Schultes.

Das in den Vereinigten Staaten von der Universität Michigan erhobene Stimmungsbarometer der US-Konsumenten hat im Mai überraschend weiter eingetrübt. Gleichzeitig stiegen die Inflationserwartungen der befragten Verbraucher weiter an. Zuvor hatten sich die Zinssenkungserwartungen in den Vereinigten Staaten wieder leicht erhöht. Die zunehmend verfestigten Inflationsbefürchtungen könnten der US-Notenbank Fed bei geldpolitischen Lockerungen im Weg stehen.

Mit Blick auf die österreichischen Werte blieb die Nachrichtenlage vor dem Wochenende dünn. Unter den Schwergewichten im ATX gewannen OMV , Bawag und Erste Group jeweils gut ein Prozent. Andritz legten um 0,8 Prozent zu, während Verbund 0,4 Prozent verloren.

Gut unterwegs waren einige Immobilienwerte wie CPI Europe, die im freundlichen europäischen Sektorumfeld 2,2 Prozent gewannen. Unterstützung kam von den rückläufigen Renditen an den europäischen Anleihemärkten, die sich weiter von ihren mehrwöchigen Höchstständen entfernten.

AT&S legten um 2,6 Prozent auf 17,40 Euro zu. Am Vortag hatten sie nach Zahlenvorlage mit minus 3 Prozent einem starken Lauf Tribut gezollt. Nun hob Analyst George Brown von der Deutschen Bank sein Kursziel von 11,0 auf 13,50 Euro an. Er bestätigte zudem seine Halteempfehlung./spa/kat/APA/he

Quelle: dpa-Afx