FRANKFURT (dpa-AFX) - Der wachsende Druck auf die Margen bei Synlab stimmt die Deutsche Bank skeptischer für den Labordienstleister. Die möglichen Auswirkungen des inflationären Umfelds seien angesichts der vom Unternehmen angekündigten schwächeren Margenprognose für das neue Jahr nun weniger deutlich absehbar, schrieb Analyst Jan Koch in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Er stufte die Aktie darin von "Buy" auf "Hold" ab. Das Kursziel kappte er zugleich von 23 auf 15 Euro.

Koch geht zusätzlich davon aus, dass sich das regulatorische Umfeld für die Labordiagnostik-Branche in einigen Ländern verschlechtert hat. Preissenkungen oder geringere Erstattungen dürften die Folge sein und in den kommenden Jahren eine zusätzliche Belastung für die Margen darstellen. "Daher sind wir jetzt auch vorsichtiger, was das Expansionspotenzial der Margen im Jahr 2024 und darüber hinaus angeht. Wir glauben, dass die durchschnittlichen Gewinnschätzungen der Analysten zu anspruchsvoll sind."

Zumindest ein Teil des inflationären Kostenauftriebs dürfte ihm zufolge bis 2024 fortdauern und das Ergebniswachstum stärker als derzeit vom Markt erwartet bremsen. Das dürfte außerdem dazu führen, dass die von Synlab für 2027 prognostizierte Marge von 23 Prozent schwerer erreichbar sein dürfte, schrieb der Deutsche-Bank-Experte.

Da er angesichts der Beteiligung von Private-Equity-Unternehmen wie Cinven auch keine größeren Transaktionen bei Synlab erwartet, hält Koch es auch von dieser Seite her für unwahrscheinlich, dass die Aktie bald wieder deutlich zulegen dürfte.

Mit der Einstufung "Hold" empfiehlt die Deutsche Bank auf Basis der erwarteten Gesamtrendite für die kommenden zwölf Monate, die Aktie weder zu kaufen noch zu verkaufen./ck/tih/jha/

Analysierendes Institut Deutsche Bank.

Veröffentlichung der Original-Studie: 14.12.2022 / Uhrzeit in Studie nicht angegeben / CET Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 14.12.2022 / 05:01 / CET

Quelle: dpa-Afx