FRANKFURT (dpa-AFX) - Die DZ Bank hat sich optimistisch für die weltweiten Aktienmärkte gezeigt. Die boomende Wirtschaft beflügle die Unternehmensgewinne und Anlagealternativen blieben Mangelware, schrieb Analyst Christian Kahler in einer am Freitag vorliegenden Studie.

Auch dürften sich die Unternehmensgewinne diesmal im Vergleich zu früheren Aufschwüngen nach Krisen schneller erholen, so der Experte. Der Grund: Bei der Corona-Pandemie handele es sich nicht um eine systemische Krise wie die Dotcom-Blase oder die US-Hypothekenkrise. Am Aktienmarkt mache sich dies bemerkbar.

Das Ziel für den deutschen Leitindex Dax sieht Kahler bis Mitte 2022 mit 16 500 Punkten gut fünf Prozent über dem jüngsten Rekordhoch. Bis Ende 2021 signalisiert er mit 15 700 Punkten zumindest wieder etwas Potenzial, nachdem das bisherige Ziel von 15 000 Punkten inzwischen deutlich übertroffen wurde.

Das Exportgeschäft, insbesondere nach China, wirke als Turbolader für die Umsatz- und Gewinnentwicklung. Kahler betonte zudem, dass die Corona-Krise für die meisten Dax-Unternehmen keine gravierenden Folgen gehabt habe.

Stark steigende Zinsen oder gar ein Zinsschock, also schnell steigende Renditen, wären dem Fachmann zufolge das größte Risiko für Aktien. Es sei bislang aber nicht absehbar, dass die Zinsen in den nächsten Jahren überhaupt ansteigen werden. Und selbst wenn sie anziehen sollten, bleibe der Aktienmarkt gegenüber anderen Anlageklassen attraktiv. Denn Wachstumsfantasie, Inflationsschutz und Dividendentragfähigkeit der meisten Unternehmen blieben intakt.

Für den EuroStoxx 50 erhöhte die DZ Bank ihre Jahresendprognose 2021 von 3800 auf 4200 Punkte. Bis Mitte 2022 traut das Institut dem Eurozonen-Leitindex dann 4300 Punkte zu. Die Prognose für den marktbreiten US-Index S&P 500 lautet nun hingegen bis Jahresende nur noch 4600 statt bisher 4700 Punkte. Mitte 2022 sieht ihn die DZ Bank dann wieder bei 4700 Punkten./ajx/ag/jha/

Quelle: dpa-Afx