FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Freitag deutlich zugelegt. Bis zum Mittag stieg der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Vor allem die trübe Stimmung an den Aktienmärkten stützte die als sicher geltenden Staatsanleihen. Unterdessen ist die Inflation im Euroraum im September auf den höchsten Stand seit 13 Jahren gestiegen. Die Verbraucherpreise erhöhten sich laut der Statistikbehörde Eurostat gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,4 Prozent. Im August hatte der Preisauftrieb bei 3,0 Prozent gelegen. Die EZB betrachtet den Inflationsanstieg bisher als temporär und verweist auf zahlreiche Sondereffekte, die überwiegend auf die Corona-Krise zurückgehen.
Im November dürfte laut Commerzbank-Experte Christoph Weil die Inflationsrate in der Eurozone mit etwa 3,5 Prozent den Hochpunkt in diesem Jahr erreichen. "Anfang des kommenden Jahres wird sie dann wieder deutlich nachgeben, wenn die Senkung der deutschen Mehrwertsteuer im zweiten Halbjahr 2020 die Inflationsrate nicht mehr nach oben verzerrt, die Corona-Effekte nachlassen und die Lieferengpässe allmählich überwunden werden", schreibt der Experte. Eine nachhaltig höhere Inflation sei erst zu erwarten, wenn sich der Lohnauftrieb deutlich verstärke.
In den USA wird am Nachmittag der ISM-Einkaufsmanagerindex für die Industrie erwartet. Der Indikator, abgeleitet aus einer Unternehmensumfrage, gibt Auskunft über den konjunkturellen Zustand der weltgrößten Volkswirtschaft./jsl/bgf/jha/
Quelle: dpa-Afx