FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Dienstag deutlich gefallen. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future mit Fälligkeit im Juni sank bis zum Nachmittag um 1,07 Prozent auf 164,98 Punkte. Die Rendite zehnjährige Bundesanleihen stieg um 0,12 Prozentpunkte auf minus 0,106 Prozent.

Die Stimmung an den Finanzmärkten beruhigte sich am Dienstag etwas. Die Lage in der Ukraine scheint sich zuletzt zumindest nicht noch mehr zuzuspitzen. So kam es bei den als sicher geltenden Anleihen zu merklichen Gewinnmitnahmen. Generell bleibt die Verunsicherung aber extrem hoch.

Belastet werden die Anleihen tendenziell durch die deutlich gestiegenen Inflationserwartungen. Die Energie- und Rohstoffpreise legten zuletzt sprunghaft zu. Der Anstieg der Ölpreise beschleunigte sich noch, da die USA einen Importstopp für russisches Rohöl, Erdgas und Energie verhängten. Großbritannien will bis zum Jahresende seine Rohölimporte auslaufen lassen.

Es ist noch unklar ist, wie die EZB auf die wachsenden Inflationsgefahren reagiert. Der Krieg hat die Preise für Energie- und Rohstoffe deutlich weiter nach oben getrieben. Gleichzeitig wird das Wirtschaftswachstum durch die Entwicklung belastet.

Produktionszahlen aus der Industrie in Deutschland für den Januar überraschten am Morgen positiv. "Die Wirtschaftsdaten aus der Eurozone, aber auch aus den USA bleiben ohne Marktrelevanz, da sie die Vergangenheit vor dem Ausbruch des Kriegs widerspiegeln", betonte die Dekabank./jsl/he

Quelle: dpa-Afx