FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse Deutsche Bundesanleihen haben am Freitag ein wenig nachgegeben. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Weiterhin wird das Marktgeschehen durch den Ukraine-Krieg dominiert. Am Markt wurde auf Aussagen des russischen Präsidenten Wladimir Putin verwiesen. Der hatte im Zusammenhang mit den jüngsten Verhandlungen mit der Ukraine laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax von "einigen positiven Entwicklungen" gesprochen. Details nannte Putin nicht. Die Anleihekurse gerieten daraufhin merklich unter Druck. Am Nachmittag machten sie ihre Verluste aber weitgehend wieder wett.
Eine Verminderung der Kriegshandlungen ist schließlich nicht absehbar. Im Gegenteil: Russland hat seine Angriffe in der Ukraine auf den Westen des Landes ausgeweitet. Die US-Regierung will unterdessen wegen des Ukraine-Krieges in Abstimmung mit westlichen Partnern weitere Strafmaßnahmen gegen Russland in Gang setzen. Auf dem Gipfel der 27 EU-Staaten in Versailles hat man sich zunächst nicht auf einen Importstopp für Öl, Gas und Kohle geeinigt.
Das überraschend stark eingetrübte US-Verbrauchervertrauen hat die Anleihen am Nachmittag nur wenig bewegt. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima fiel im März auf den niedrigsten Stand seit dem Jahr 2011. Die Inflationserwartungen der Verbraucher kletterten auf den höchsten Wert seit dem Jahr 1981.
Am Vortag war die Rendite mit bis zu 0,30 Prozent auf einen einmonatigen Höchststand gestiegen. Auslöser war die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), ihre konjunkturstützenden Wertpapierkäufe rascher zu verringern als bisher geplant. Hintergrund ist die hohe und absehbar weiter steigende Inflation, die vor allem auf hohe Energie- und Rohstoffpreise zurückgeht. Inflationsdaten aus Deutschland bestätigten am Morgen den hohen Preisauftrieb./jsl/he
Quelle: dpa-Afx