FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben sich am Donnerstag wenig bewegt. Bis zum Mittag fiel der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Am Anleihemarkt richtet sich der Fokus auf Inflationsdaten aus den USA. Es zeichne sich ein erneuter Anstieg der Teuerungsrate ab, schrieben die Experten der Landesbank Hessen-Thüringen. Die Inflation dürfte im Januar mit mehr als sieben Prozent das höchste Niveau seit annähernd 40 Jahren erreichen.
Auch bei den sogenannten Kernverbraucherpreisen ohne Energie und Lebensmittel seien die Steigerungsraten beachtlich. "Zwar dürfte das Inflationshoch allmählich erreicht sein, dennoch steht die US-Notenbank Fed unter Druck, von ihrem expansiven Kurs abzurücken", fuhren die Fachleute fort. Die Zinserhöhungserwartungen seien schon weit gediehen. Bis zum Ende dieses Jahres seien insgesamt fünf Zinserhöhungen in den Kursen eingepreist.
Die US-Finanzmärkte haben eine hohe Bedeutung für die Anleihemärkte weltweit. Insofern setzte sich der aktuelle Zinsauftrieb in den USA in vielen anderen Volkswirtschaften fort. Auch in Deutschland haben die Renditen seit Mitte Dezember deutlich angezogen.
Zugelegt haben unterdessen die schwedischen Anleihekurse. Die schwedische Zentralbank will ihren Leitzins trotz hoher Inflation erst im übernächsten Jahr anheben. Bis zum zweiten Halbjahr 2024 gehe man von einem unverändert bei 0,0 Prozent liegenden Leitzins aus. Die Aussage wurde nur leicht angepasst, denn bisher sprach die Notenbank vom vierten Quartal 2024.
Einige Beobachter hatten von der Notenbank ein früheres Datum für eine mögliche Zinserhöhung erwartet, nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) zuletzt eine Zinserhöhung in diesem Jahr nicht mehr ausgeschlossen hatte. Die US-Notenbank dürfte bereits im März ihre Zinsen anheben. Die schwedische Notenbank verfolgt also im internationalen Vergleich einen besonders lockeren Kurs./jsl/la/jha/
Quelle: dpa-Afx