FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben am Freitag nach anfänglichen Verlusten zugelegt. Der richtungweisende Euro-Bund-Future
Die eher verhaltene Stimmung an den Aktienmärkten stützte die Festverzinslichen. Die Kursgewinne des Euro am Donnerstag trübten die Aussichten für die exportorientierte deutsche Wirtschaft.
Besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus der Eurozone belasteten die Anleihen nicht. Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im August weiter von ihrem Einbruch in der Corona-Krise erholt. Der von der EU-Kommission erhobene Economic Sentiment Indicator (ESI) stieg im August stärker als Volkswirte erwartet hatten.
Am Donnerstag hatten die Änderung der geldpolitischen Strategie der US-Notenbank Fed die Anleihen noch belastet. Die Fed hatte einen Schwenk hin zu einer tendenziell noch expansiveren Ausrichtung vollzogen. Künftig will die Fed ihr Inflationsziel an Durchschnittswerten orientieren. Damit kann sie auch Inflationsraten tolerieren, die über dem bisherigen Zielwert von zwei Prozent liegen, ohne den Leitzins anheben zu müssen.
Anleiheexperte Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen sieht durch die Aussagen der Fed aber keine "kurzfristigen Auswirkungen auf die Erwartungsbildung der Finanzmärkte". Am Markt wird fest damit gerechnet, dass die Nullzinspolitik noch für lange Zeit fortgesetzt wird. Außerdem stellte US-Notenbankchef Jerome Powell klar, dass die Inflation nur moderat über das Ziel steigen soll./jsl/jkr/stk
Quelle: dpa-Afx