FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Freitag nach schwachen Konjunkturdaten aus der Eurozone zugelegt. Der richtungweisende Euro-Bund-Future stieg bis zum Mittag um 0,12 Prozent auf 177,18 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fiel auf minus 0,51 Prozent. In den meisten Länder der Eurozone fielen die Renditen. In Italien legten sie gegen den Trend zu.

Eingetrübte Konjunkturaussichten in der Eurozone stützten die als sicher geltenden deutschen Anleihen. Der viel beachtete Einkaufsmanagerindex für den Währungsraum ist im August deutlich gefallen. Beobachter hatten eine leichte Verbesserung der Unternehmensstimmung erwartet. Die Erholungsphase seit Mai ist damit zunächst unterbrochen. Besonders deutlich trübte sich der Indikator für den Dienstleistungssektor ein. Zuletzt war die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus auch in Europa wieder gestiegen.

Mit Blick auf die weiteren Aussichten sind Ökonomen eher skeptisch. "Wir sehen uns durch die heutigen Daten in der Einschätzung bestätigt, dass es keinen V-förmigen Aufschwung im Euroraum geben wird", kommentierte Christoph Weil von der Commerzbank. "Die neuerlichen Beschränkungen als Reaktion auf wieder steigende Infektionszahlen verzögern die Erholung weiter."/jsl/bgf/fba

Quelle: dpa-Afx