FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Donnerstag vor den Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) etwas gestiegen. Bis zum Mittag legte der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,08 Prozent auf 168,78 Punkte zu. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten mit 0,04 Prozent. Am Vortag war die Rendite mit 0,05 Prozent auf den höchsten Stand seit Frühjahr 2019 gestiegen.

Am Donnerstag steht vor allem die Geldpolitik im Mittelpunkt. In der Eurozone entscheidet die EZB über ihre Ausrichtung, in Großbritannien gibt die Bank of England neue Entscheidungen bekannt. Während die EZB an ihrem Kurs extrem niedriger, teils negativer Zinsen festhalten dürfte, wird von der britischen Notenbank die zweite Zinsanhebung in der Corona-Pandemie erwartet.

In beiden Wirtschaftsräumen ist die Inflation hoch, von der EZB werden aber allenfalls geldpolitische Signale für die Zukunft erwartet. Spannend wird sein, ob EZB-Präsidentin Christine Lagarde an ihrer Auffassung festhält, wonach die aktuell hohe Inflation eine lediglich übergangsweise Entwicklung ist und Zinsanhebungen in diesem Jahr daher unwahrscheinlich sind.

Der Anstieg der Erzeugerpreise in der Eurozone hat sich unterdessen weiter beschleunigt. Die Preise, die Hersteller für ihre Waren erhalten, erhöhten sich im Dezember zum Vorjahresmonat um 26,2 Prozent. Das ist die höchste Rate seit der Einführung des Euro als Buchgeld im Jahr 1999. Die Erzeugerpreise wirken sich auch auf die Verbraucherpreise aus. Laut Daten vom Mittwoch waren die Lebenshaltungskosten in der Eurozone im Januar um 5,1 Prozent gestiegen. Auch dies war der höchste Stand seit Einführung des Euro./jsl/jkr/eas

Quelle: dpa-Afx