FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse der deutscher Staatsanleihen haben am Donnerstag vor einer mit Spannung erwarteten Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell zugelegt. Der richtungweisende Euro-Bund-Future stieg bis zum Mittag um 0,27 Prozent auf 175,93 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fiel auf minus 0,46 Prozent. In allen Ländern der Eurozone gaben die Renditen nach.

Die Anleihen haben so einen Teil ihrer jüngsten Kursverluste wettgemacht. Die Anleger warten auf die Rede von US-Notenbankchef Powell. Er spricht auf einer Notenbankkonferenz, die normalerweise in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming stattfindet. Wegen der Corona-Pandemie wird sie aber online abgehalten. Powell könnte in seiner Rede die Überprüfung der bisherigen Notenbankstrategie zum Thema machen.

In der Eurozone wurden am Vormittag Daten zur Geldmengenentwickung veröffentlicht. Das Geldmengenwachstum in der Eurozone hatte sich im Juni stärker beschleunigt als erwartet. Einen Anstieg der Inflation erwartet Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer in den nächsten zwei bis drei Jahren aber noch nicht. Die hohe Arbeitslosigkeit dürfte den Anstieg der Arbeitskosten niedrig halten. Allerdings besteht laut Krämer die Gefahr von "gefährlichen Blasen an den Finanz- und Immobilienmärkten".

Am Nachmittag werden in den USA Zahlen zu den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe veröffentlicht. Es wird hier weiterhin ein hohes Niveau erwartet. Zudem steht die zweite Schätzung zum Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal an./jsl/bgf/mis

Quelle: dpa-Afx