FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Freitag ihren Sinkflug fortgesetzt. Im Gegenzug stieg die Rendite für zehnjährige Papiere auf den höchsten Stand seit fünf Monaten. Treiber der Entwicklung sind die grundsätzlich gute Stimmung an den Aktienmärkten und steigende Inflationserwartungen.

Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel bis zum Abend um 0,11 Prozent auf 176,11 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe betrug im Hoch minus 0,41 Prozent. Das ist der höchste Stand seit Anfang September.

Schon seit einigen Tagen steigen die Renditen als sicher empfundener Anlagen wie Bundesanleihen oder US-Treasuries. Die tendenziell gute Aktienmarktstimmung belastet die Kurse der Staatsanleihen, im Umkehrschluss steigen ihre Renditen. Hinzu kommen moderat steigende Inflationserwartungen. Hintergrund ist die sehr großzügige Geld- und Finanzpolitik in der Corona-Krise, die mittel- bis längerfristig zu steigenden Inflationsraten führen könnte.

Gefragt sind dagegen weiterhin italienische Staatsanleihen. Es treibt nach wie vor die Hoffnung auf ein Ende der Regierungskrise. Der ehemalige Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, ist mit der Bildung einer Expertenregierung beauftragt. Ob dies gelingt, hängt in erster Linie von der Unterstützung der streitenden Parteien im Parlament ab.

Etwas gedämpft wurde der Kursrückgang am Anleihemarkt durch negativ aufgenommene Zahlen vom US-Arbeitsmarkt. Im Januar stieg die Beschäftigung zwar an, allerdings schwächer als erwartet. Zudem wurde die Entwicklung für den Vormonat Dezember schwächer ausgewiesen als bisher bekannt. Sichere Anlagen wie Bundesanleihen und US-Treasuries konnten ihre Verluste nach den Daten etwas eindämmen./bgf/he

Quelle: dpa-Afx