FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben am Freitag an die Verluste vom Vortag angeknüpft. Damit sorgte eine Änderung der geldpolitischen Strategie in den USA weiter für eine schwache Nachfrage nach Festverzinslichen, während die Renditen erneut zulegen konnten.
Der richtungweisende Euro-Bund-Future
Am Donnerstag hatte die US-Notenbank Fed einen Wechsel ihrer geldpolitischen Strategie verkündet und einen Schwenk hin zu einer noch expansiveren Geldpolitik vollzogen. Künftig will die Fed ihr Inflationsziel an Durchschnittswerten orientieren. Damit kann sie auch Inflationsraten tolerieren, die über dem bisherigen Zielwert von zwei Prozent liegen, ohne den Leitzins anheben zu müssen.
Anleiheexperte Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen sieht durch die Aussagen der Fed aber keine "kurzfristigen Auswirkungen auf die Erwartungsbildung der Finanzmärkte". Am Markt wird fest damit gerechnet, dass die Nullzinspolitik noch für lange Zeit fortgesetzt wird. Außerdem stellte US-Notenbankchef Jerome Powell klar, dass die Inflation nur moderat über das Ziel steigen soll.
Im Handelsverlauf rücken Konjunkturdaten wieder stärker in den Fokus. Eine Bestätigung des konjunkturellen Einbruchs in Frankreich im zweiten Quartal und ein deutlicher Rückgang der französischen Inflation im August konnten zunächst kaum bewegen. Am Vormittag könnten Kennzahlen zur Unternehmensstimmung in der Eurozone für neue Impulse sorgen. Am Nachmittag folgen Daten zur Preisentwicklung in den USA und zur Konsumlaune der US-Bürger./jkr/bgf/mis
Quelle: dpa-Afx