FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Der Euro hatte die Schwelle von 1,14 Dollar letzte Woche Donnerstag schwungvoll überwunden. Anleger hatten Aussagen der Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, als Hinweis auf eine geldpolitische Wende zur Bekämpfung der hohen Inflation gedeutet. Diese liegt im Januar mit 5,1 Prozent deutlich über dem mittelfristigen EZB-Ziel von 2 Prozent.
Am Montag nun hatte Lagarde bei einer Anhörung vor dem Europäischen Parlament im Wesentlichen diese Aussagen wiederholt und erneut betont, dass man erst nach dem Auslaufen der Nettoanleihekäufe zur Stützung der Konjunktur Zinsen erhöhen wolle. "Da am Markt ohnehin erst im September mit einer ersten Zinserhöhung gerechnet wird, gaben Lagardes Aussagen wenig Anlass für eine Neueinschätzung", schrieb Devisenanalystin You-Na Park-Heger von der Commerzbank. Allerdings habe die Rede einmal mehr deutlich gemacht, dass die EZB-Präsidentin Zinserhöhungsspekulationen nicht weiter anfachen, sondern eher sogar dämpfen möchte.
Enttäuschende Konjunkturdaten aus Spanien hatten den Abwärtssog des Euro nur kurz verstärkt. Die dortige Industrie hat ihre Produktion zum Jahresende hin deutlich eingeschränkt. Die gesamte Herstellung fiel von November auf Dezember stärker als von Analysten erwartet./la/jsl/eas
Quelle: dpa-Afx