FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag leicht nachgegeben. Im Gegensatz zu der Berg- und Talfahrt am Vortag hielten sich die Bewegungen nun aber in engen Grenzen. Die Gemeinschaftswährung kostete am Mittag 1,1394 US-Dollar und damit etwas weniger als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,1439 Dollar festgesetzt.

Der Eurokurs war am Donnerstag in einer ersten Reaktion auf unerwartet hohe US-Inflationsdaten für Januar unter Druck geraten und unter 1,14 Dollar gefallen, bevor er sich zwischenzeitlich deutlich erholte und fast bis auf 1,15 Dollar stieg. Am Freitag jedoch gewann der Dollar gegenüber dem Euro wieder an Wert. Die Aussicht auf kräftig steigende Leitzinsen zur Bekämpfung der deutlichen Preissteigerungen in den USA stützte letztlich die US-Währung - zumal James Bullard, Präsident der Notenbank von St. Louis, gesagt hatte, er befürworte eine Leitzinsanhebung um insgesamt einen vollen Prozentpunkt bis Juli.

Die leichten Verluste beim Euro wurden auch mit jüngsten Aussagen der EZB-Präsidentin erklärt. Christine Lagarde fürchtet nicht, dass höhere Tarifabschlüsse die Inflation weiter anheizen könnten. In den meisten Eurostaaten, darunter Deutschland, seien die Lohnforderungen ausgesprochen moderat, sagte die Französin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

In Deutschland scheint derweil eine durchgreifende Entspannung bei den Preisen vorerst nicht in Sicht. Angeheizt von einem weiteren Energiepreissprung legten die Verbraucherpreise in Deutschland im Januar gegenüber dem Vorjahresmonat um 4,9 Prozent zu. Das Statistische Bundesamt bestätigte damit eine erste Schätzung.

Das britische Pfund legte derweil gegenüber vielen wichtigen Währungen zu, nachdem robuste Konjunkturdaten aus dem Vereinigten Königreich veröffentlicht worden waren. Die Wirtschaft des Landes war im vergangenen Jahr deutlich gewachsen. Nach einem Einbruch infolge der Corona-Pandemie im Jahr 2020 um 9,4 Prozent wuchs die Wirtschaftsleistung 2021 um 7,5 Prozent. Dies war der stärkste Anstieg seit dem Zweiten Weltkrieg.

Am Nachmittag wird noch die Verbraucherumfrage der Universität von Michigan veröffentlicht. Diese ist nach Aussagen der Landesbank Hessen-Thüringen eine der am meisten beachteten Stimmungsbarometer in den Vereinigten Staaten, denn erste Daten lägen bereits etwa zur Monatsmitte vor./la/jsl/jha/

Quelle: dpa-Afx