FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Pressekonferenz der Europäischen Zentralbank (EZB) hat dem Euro etwas Auftrieb gegeben. Am Donnerstagnachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1784 US-Dollar. Zu Beginn der Pressekonferenz hatte sie noch rund einen halben Cent niedriger notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1756 (Mittwoch: 1,1726) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8506 (0,8528) Euro.

Die EZB hat nach einer Reihe von Zinssenkungen ihre Leitzinsen unverändert belassen. Die Notenbank befinde sich in einer guten Position, um abzuwarten, sagte Präsidentin Christine Lagarde. Das Umfeld sei "nach wie vor außergewöhnlich unsicher, vor allem aufgrund von Handelskonflikten".

"EZB-Präsidentin Christine Lagarde dämpfte heute die Erwartung einer letzten Zinssenkung im September", kommentierte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. Das erwartete Sinken der Inflationsrate unter den Zielwert von zwei Prozent sei nur vorübergehend. "Lagarde schloss sogar eine Diskussion über irgendwann notwendige Zinserhöhungen nicht aus", schreibt Krämer. Die Commerzbank erwartet daher keine Senkung mehr in diesem Jahr.

US-Präsident Donald Trump stellte unterdessen die Verringerung von angedrohten Zöllen auf die Einfuhr europäischer Produkte in Aussicht - wenn die Europäische Union ihren Markt stärker für die USA öffnet. Dies sorgte für Zuversicht an den Märkten. Trump einigte sich gerade erst mit Japan auf Zölle von 15 Prozent - das ist deutlich weniger als ursprünglich geplant. Auch mit der EU verhandeln die USA seit Wochen über eine Handelsvereinbarung, die von Trump bereits angekündigte Zölle von 30 Prozent zum 1. August noch verhindern soll.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86750 (0,86650) britische Pfund, 172,22 (171,53) japanische Yen und 0,9341 (0,9306) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag in London 3.375 Dollar. Das waren 11 Dollar weniger als am Vortag./jsl/he

Quelle: dpa-Afx