FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Auftrieb erhält der Euro derzeit durch die Aussicht auf eine straffere Geldpolitik im europäischen Währungsraum. Vergangene Woche hatte EZB-Präsidentin Christine Lagarde erste Hinweise auf eine weniger lockere Linie gegeben. Der Euro hatte daraufhin bis zu zwei US-Cent zugelegt. Hintergrund ist die hohe Inflation, die derzeit mehr als doppelt so hoch liegt wie das mittelfristige EZB-Ziel von zwei Prozent.
Am Wochenende bestätigte Klaas Knot, Notenbankchef der Niederlande, die Aussicht auf eine straffere Geldpolitik. Im niederländischen Fernsehen sagte Knot, er könne sich eine erste Zinsanhebung im vierten Quartal dieses Jahres und eine zweite Anhebung im Frühjahr 2023 vorstellen. Knot gilt als Vertreter einer besonders straffen Linie innerhalb der EZB. Andere Zentralbanker, darunter Finnlands Notenbankchef Olli Rehn, äußerten sich zuletzt zurückhaltender.
Am Montag hat Lagarde erneut Gelegenheit, die Ausrichtung der EZB zu erläutern. Die Notenbankchefin tritt am späten Nachmittag vor dem Wirtschaftsausschuss des Europäischen Parlaments auf. An den Finanzmärkten werden für dieses Jahr sowohl Zinserhöhungen als auch die Einstellung des allgemeinen Wertpapierkaufprogramms APP für möglich gehalten./bgf/jsl/jha/
Quelle: dpa-Afx