FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist zur Wochenmitte über die Marke von 1,13 US-Dollar gestiegen. Am Mittwochmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1315 Dollar und damit einen halben Cent mehr als im Tagestief. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag noch auf 1,1260 Dollar festgesetzt.

Rückenwind erhielt der Euro vor allem durch neue Inflationsdaten aus dem Währungsraum. Entgegen dem erwarteten Rückgang stieg die Teuerungsrate im Januar mit 5,1 Prozent auf einen neuen Rekordwert seit Bestehen des Euro. Die von Ökonomen als besonders aussagekräftig angesehene Kerninflation ging zwar zurück, liegt mit 2,3 Prozent aber höher als erwartet. Zudem überschreitet auch sie das mittelfristige Ziel der Notenbank von zwei Prozent.

Analysten sehen die EZB daher zunehmend unter Zugzwang, ihre Sichtweise eines nur übergangsweisen Preisschubs zu revidieren. "Die Daten nagen am Mantra der EZB eines temporären Preisbuckels und lassen die Rufe nach Zinsanhebungen noch lauter werden", kommentierte Johannes Mayr, Chefvolkswirt beim Vermögensverwalter Eyb & Wallwitz. EZB-Präsidentin Christine Lagarde wird sich an diesem Donnerstag nach der Zinssitzung zur aktuellen Entwicklung äußern.

In den USA stehen am Nachmittag die monatlichen Arbeitsmarktdaten des Dienstleisters ADP auf dem Programm. Da die Zahlen als Taktgeber für den an diesem Freitag anstehenden monatlichen Arbeitsmarktbericht der Regierung betrachtet werden, kommt ihnen an den Märkten größere Aufmerksamkeit zu. Aufgrund von Verzerrungen durch die Corona-Pandemie taten sich Analysten bis zuletzt oft schwer mit der Prognose von Arbeitsmarktdaten./bgf/jsl/mis

Quelle: dpa-Afx