NEW YORK (dpa-AFX) - Robuste US-Konjunkturdaten haben den Euro am Donnerstag sichtbar unter Druck gesetzt. Die Gemeinschaftswährung weitete im Tagesverlauf ihre Verluste aus und kostete im New Yorker Handel zuletzt noch 1,1653 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1739 (Mittwoch: 1,1756) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,8518 (0,8506) Euro gekostet.

Vor gut einer Woche hatte der Euro mit 1,1919 Dollar den höchsten Stand seit Mitte 2021 erreicht. Seitdem geht es bergab - ein zwischenzeitlicher Erholungsversuch war gescheitert.

Am Donnerstag gaben überraschend gute US-Konjunkturdaten dem Dollar gegenüber dem Euro Auftrieb. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gingen entgegen dem erwarteten Anstieg deutlich zurück. Sie gelten als Indikator für die allgemeine Entwicklung auf dem US-Arbeitsmarkt. Dieser wird derzeit stark beäugt, da die monatlichen Arbeitsmarktberichte enttäuschend ausgefallen waren. Die US-Notenbank Fed hatte ihre jüngste Leitzinssenkung mit der enttäuschenden Arbeitsmarktentwicklung erklärt.

Zudem legten die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter im August überraschend zu, und die US-Wirtschaft war im zweiten Quartal laut einer dritten Schätzung stärker gewachsen als in einer vorherigen Schätzung ermittelt. "Daher sollten die Konjunktursorgen mit den heutigen Zahlen tendenziell kleiner werden und die Zinssenkungsfantasie könnte gedämpft werden", schrieb Helaba-Volkswirt Ulrich Wortberg. Ins Bild passten auch gute Daten vom Immobilienmarkt: Die Verkäufe bestehender Häuser gingen im vergangenen Monat weniger stark zurück als von Experten prognostiziert./jsl/gl/men

Quelle: dpa-Afx