HEIDELBERG (dpa-AFX) - Die Heidelberger Druckmaschinen AG
Im ersten Quartal legten die Erlöse im Jahresvergleich um knapp 16 Prozent auf 466 Millionen Euro zu, wie das SDax
Nach einem operativen Verlust von neun Millionen Euro vor einem Jahr erreichte der Konzern nun in den drei Monaten bis Ende Juni einen bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 20 Millionen Euro. Unter dem Strich fiel mit elf Millionen Euro zwar erneut ein Verlust an, der sich aber im Jahresvergleich deutlich reduziert hat.
Vorstandschef Otto rechnet für das seit Anfang April laufende Geschäftsjahr 2025/26 weiterhin mit einem leichten Umsatzanstieg auf rund 2,35 Milliarden Euro, nachdem der Erlös im vergangenen Jahr auf 2,28 Milliarden gesunken war. Die operative Marge (bereinigte Ebitda-Marge) soll von zuletzt 7,1 Prozent auf bis zu rund 8 Prozent steigen.
Der langjährige Automanager Otto stand zu seinem Amtsantritt bei Heideldruck Mitte 2024 vor einem Problemfall. Der Druckmaschinenhersteller ächzte unter hohen Personalkosten und nur moderater Profitabilität. Zudem war das Unternehmen moderat gewachsen. Das will Otto ändern: Er setzt auf eine konsequente Weiterentwicklung durch neue Produkte hin zum Vollsortimenter rund um das Druckgeschäft, um künftig mehr Umsatz zu generieren und Marktanteile zu gewinnen. Zudem hat er neue Standbeine im Industriegeschäft für Fremdkunden im Auge, mit denen das Kerngeschäft ergänzt werden soll.
Erst am Dienstag kündigte das Unternehmen an, im Zuge einer strategischen Partnerschaft mit Vincorion Advanced Systems in das Rüstungsindustriegeschäft einzusteigen. Für die ehemalige Militärtechniksparte des Technologiekonzerns Jenoptik
Zugleich drückt der Manager weiter auf die Kostenbremse: So sind Tariferhöhungen für zwei Jahre ausgesetzt. Die zunächst in Wiesloch begonnenen Maßnahmen zur Steigerung der Produktivität werden auch auf andere deutsche Standorte ausgeweitet. Bis zum Geschäftsjahr 2027/28 will Heideldruck die jährlichen Kosten um 80 Millionen Euro senken und damit das operative Ergebnis verbessern. Von dieser Summe sollen allein 55 Millionen Euro durch den Personalabbau eingespart werden.
Derweil hat die Einigung im Zollkonflikt zwischen der EU und den USA keine Auswirkungen für das Unternehmen. "Es gibt für uns keine neue Situation", sagte Unternehmenschef Otto. Egal wie hoch die Zölle ausfielen, Heidelberger Druck werde die höheren Kosten an die Kunden weitergeben. Das Unternehmen genießt laut dem Vorstandschef den Vorteil, dass es keinen Wettbewerber in den USA hat, der Offsetdruckmaschinen herstellt.
Das Management hoffe aber, dass nun Planungssicherheit einkehre. Heidelberger Druckmaschinen arbeite in über 170 Ländern der Welt und sei somit sehr global aufgestellt, fügte der Vorstandschef hinzu.
Die EU und die USA hatten sich darauf geeinigt, dass der Zollsatz auf die meisten Importe bei 15 Prozent liegen soll. Das soll auch für Autos, Halbleiter und viele Pharmaprodukte gelten. Für bestimmte Güter wie Aluminium und Stahl sollen die Zölle unverändert 50 Prozent betragen./mne/mis/jha/
Quelle: dpa-Afx