PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - An Europas Börsen sind am Donnerstag positive Nachrichten aus den USA letztlich verpufft. Ein juristischer Dämpfer für die Zollpolitik der US-Regierung sowie überzeugende Geschäftszahlen des KI-Giganten Nvidia
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
Donald Trump bekommt bei seiner Zollpolitik Gegenwind: Ein US-Bundesgericht sprach dem US-Präsidenten die Befugnis ab, weitreichende Zölle unter Berufung auf ein Notstandsgesetz zu verhängen. Die betreffenden Zölle würden "aufgehoben und ihre Anwendung dauerhaft untersagt", hieß es in der Entscheidung des für internationalen Handel zuständigen Gerichts in New York.
Damit ist Trumps aggressive Handelspolitik, die die Finanzmärkte weltweit zwischenzeitlich erschüttert hatte und immer wieder für Unruhe sorgt, zwar vorerst ausgebremst. Die Regierung drängt aber mit Nachdruck darauf, die Entscheidung des Bundesgerichts zu kippen, und kündigte an, bereits am Freitag den Obersten Gerichtshof der USA anzurufen, falls ein Bundesberufungsgericht die ursprüngliche Entscheidung nicht aufhebt.
Insofern bleibt die handelspolitische Lage angespannt. Dies verdeutlichte auch die Stellungnahme zum Gerichtsurteil von Trumps Handelsberater Peter Navarro. Er sagte dem Nachrichtensender Bloomberg TV: "Wenn jemand glaubt, die Regierung sei davon überrascht worden, irrt er sich. Nichts hat sich wirklich geändert."
Laut Mark Haefele, Chefanlagestratege bei der Vermögensverwaltung der Großbank UBS, dürften die US-Zölle auf Waren aus anderen Ländern wohl nicht einfach verschwinden. Es gebe bestimmte gesetzliche Möglichkeiten, einen Teil der Zollpolitik trotz des Urteils umzusetzen. Daher dürfte das Marktumfeld für Investoren vorerst weiter volatil bleiben.
Unter den Einzelwerten in Europa waren die Papiere des britischen Online-Autohändlers Auto Trader
Quelle: dpa-Afx