PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Freitag überwiegend zugelegt. Der Eurozone-Leitindex stieg um 0,70 Prozent auf 5.233,58 Punkte. Nach zuvor drei verlustreichen Tagen stand für die gesamte Woche jedoch ein Minus von gut einem Prozent zu Buche. Der immer mehr eskalierende Krieg zwischen Israel und dem Iran und der damit einhergehende starke Ölpreisanstieg drückten auf die Stimmung der Anleger und auf die Kurse.

Außerhalb des Euroraums waren die Kursbewegungen überschaubar: So schloss der schweizerische SMI schloss prozentual unverändert mit 11.871,32 Punkten. Der britische FTSE 100 beendete den Tag mit einem Minus von 0,20 Prozent auf 8774,65 Punkte.

Marktteilnehmer blieben in ihrer Einschätzung der Lage zurückhaltend. Mit der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, binnen zwei Wochen eine Entscheidung über ein Eingreifen im Krieg zwischen Israel und Iran treffen zu wollen, steige die Hoffnung auf eine Verhandlungslösung, sagte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. "Keiner weiß allerdings, ob sich der wankelmütige Präsident an diese selbst gesetzte Deadline halten wird oder welchem Zweck genau diese Entscheidung dienen soll."

Bei den Sektoren zeigte sich eine Branchenrotation. Die am Vortag noch schwachen Reise- und Freizeitunternehmen erholten sich, während der zuletzt starke Ölsektor schwächelte. Zu den Gewinnern gehörten Aktien des Reisekonzerns Tui mit plus 6,5 Prozent. Die britische Investmentbank Barclays hatte die Einstufung von "Underweight" auf "Overweight" angehoben.

Gefragt waren zudem Akzo Nobel , die um knapp zwei Prozent zulegten. Die US-Bank JPMorgan hatte dem Wert das Gütesiegel "Positive Catalyst Watch" verliehen und ist damit optimistisch für die anstehende Quartalsbilanz des Lackherstellers. Zudem hatte die US-Investmentbank Goldman Sachs das Kursziel von 62 auf 65 Euro erhöht und ihre Kaufempfehlung bestätigt.

Unter den Bauwerten ragten Holcim mit gut zwei Prozent Kursgewinn hervor. Von Montag an werden die Aktien des Zementkonzerns erstmals nach der Abspaltung des Amerika-Geschäfts gehandelt. Die Holcim-Aktionäre erhalten dann für jede Aktie eine von Amrize. Die Käufer spekulierten darauf, dass die Summe aller Teile mehr ergebe als das aktuell Ganze, hieß es aus dem Handel./bek/he

Quelle: dpa-Afx