PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Donnerstag nachgegeben. Marktbeobachtern zufolge dominierte Vorsicht unter den Anlegern. Am Nachmittag weiteten sich die Verluste im Sog der schwächeren New Yorker Börsen aus. "Der Shutdown in den USA hinterlässt zunehmend Spuren", warnte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. "Die Börse wird sich früher oder später mit diesem Thema beschäftigen müssen."
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss 1,02 Prozent tiefer bei 5.611,18 Punkten. Außerhalb der Eurozone sank der britische FTSE 100 um 0,42 Prozent auf 9.735,78 Punkte. Der schweizerische SMI gab um 0,52 Prozent auf 12.298,86 Punkte nach.
Aus Branchensicht standen europaweit Technologiewerte am stärksten unter Druck. Sie litten - ebenso wie der Sektor in den USA - unter Sorgen vor einer Überbewertung und einer womöglich deutlicheren Korrektur.
Der Rohstoffsektor profitierte von der Stärke von ArcelorMittal . Die Aktie gewann nach der Vorlage von Zahlen zum dritten Quartal 2,4 Prozent. Die Analysten des Investmenthauses Jefferies verwiesen auf Signale der Stabilisierung. Zudem sei der Ausblick auf das kommende Jahr von Zuversicht geprägt.
Astrazeneca legten um 3,0 Prozent zu. Der britische Pharmakonzern hatte ein weiteres überraschend starkes Quartal verzeichnet.
Unter den Nahrungs- und Getränkeherstellern fielen Diageo mit 6,5 Prozent Abschlag auf. Der Spirituosenkonzerns hatte den Jahresausblick wegen Schwierigkeiten in China und der geringen Kauflust der Verbraucher in den USA gekappt.
Aktien von Air France-KLM brachen um knapp 15 Prozent ein. Die Analysten von Bernstein verwiesen auf den operativen Gewinn (Ebit) der französischen Fluggesellschaft, der klar unter den Erwartungen geblieben sei. Zudem habe der Umsatz im dritten Quartal die Schätzungen leicht verfehlt./edh/he
Quelle: dpa-Afx