FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag seine jüngsten Gewinne ausgebaut. Der Leitindex Dax
Der MDax
Am Donnerstag hatte die Europäischen Zentralbank ihren expansiven Kurs mit Zinsen auf Rekordtief und milliardenschweren Anleihekäufen bekräftigt. Das zu Beginn der Corona-Pandemie aufgelegte, besonders flexible Notkaufprogramm für Staatsanleihen und Wertpapiere von Unternehmen wird bis mindestens Ende März 2022 fortgeführt. Die Sorgen der Anleger mit Blick auf die rasante Ausbreitung der Deltavariante des Coronavirus rückten etwas weiter in den Hintergrund.
An diesem Freitag nun sorgten frische Konjunkturdaten für etwas neuen Schwung. So zog der von IHS Markit erhobene Einkaufsmanagerindex für Deutschland im Juli stärker an als gedacht.
"Die Daten bestätigen, dass die deutsche Wirtschaft mit großem Schwung ins dritte Quartal gestartet ist", schrieb Analyst Elmar Völker von der Landesbank Baden-Württemberg. "Im Verarbeitenden Gewerbe ist die Stimmung trotz anhaltender Materialengpässe nur knapp unter dem Höchststand vom März, und der Dienstleistungssektor feiert die fortgesetzte Lockerung von Corona-Restriktionen mit einem neuen Rekordhoch."
Die jüngste Entwicklung der Corona-Inzidenzen mahnt Völker zufolge jedoch zur Vorsicht vor zu viel Euphorie. In Frankreich, wo sich die Infektionslage zuletzt deutlich stärker verschlechtert habe als hierzulande, seien die Einkaufsmanagerindizes im Juli bereits leicht auf dem Rückzug. Die positive Botschaft von den deutschen Unternehmen komme daher zugleich mit einem Warnsignal, die Pandemie nicht voreilig für beendet zu erklären.
Im Dax und auch europaweit waren Aktien aus der konjunktursensiblen Automobilbranche
Im MDax waren die Papiere der Shop Apotheke
Analyst Alexander Thiel von der Investmentbank Jefferies zeigte sich besonders davon überrascht, dass die Shop Apotheke neben den Umsatzzielen auch die Ergebnisprognose in Richtung Gewinnschwelle gesenkt habe. Dies bedürfe größerer Erklärung nach dem Zuwachs im ersten Quartal. Der Konzern müsse mehr für die Vermarktung aufwenden und mehr Kunden für verschreibungspflichtige Medikamente gewinnen, forderte er. Der Experte Volker Bosse von der Baader Bank sprach von schlechten, wenngleich nicht ganz überraschenden Nachrichten./la/eas
Quelle: dpa-Afx