FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der moderaten Erholung zum Wochenauftakt hat sich der deutsche Aktienmarkt am Dienstagvormittag etwas in die Defensive begeben. Der Dax büßte zuletzt 0,2 Prozent auf 23.195 Punkte ein. Ein Versuch, die 200-Tage-Linie zu überwinden, bleibt dem Dax damit zunächst verwehrt, er bleibt also eher angeschlagen. Die Linie gilt unter Investoren als längerfristiger Trendindikator.
Für den MDax mit den mittelgroßen deutschen Werten ging es am Dienstagvormittag um 0,5 Prozent abwärts auf 28.475 Zähler. Der Eurozonen-Index EuroStoxx 50 sank um 0,1 Prozent.
"Es fehlt weiterhin an Anschlusskäufern, die auch in eine Erholung hinein kaufen", konstatierte Analyst Thomas Altmann von QC Partners. "Damit hält sich der Dax weiterhin nicht an das klassische Drehbuch. Historisch hat die Jahresendrally überwiegend im November stattgefunden. Dabei ist der November in der langfristigen Betrachtung einer der besten Monate des Jahres. Von den vergangenen 29 Novembern endeten 21 positiv und nur 8 negativ. Diesmal liegt der Dax im November allerdings bislang im tiefroten Bereich", betonte Altmann.
Die während des Krieges stark gelaufenen Rüstungswerte bleiben wegen der Gespräche über einen Friedensplan für die Ukraine im Anlegerfokus. Die Aktie von Rheinmetall legte als Dax-Spitzenreiter um 2,2 Prozent zu. Die Anteilsscheine von Hensoldt und Renk unternahmen mit plus 1,5 beziehungsweise plus 3,9 Prozent einen Stabilisierungsversuch.
Die Papiere von Bayer fielen als Dax-Schlusslicht um zwei Prozent. Tags zuvor waren sie um fast 11 Prozent nach oben geschnellt und waren damit so teuer wie seit Anfang 2024 nicht mehr. Der Pharma- und Agrarchemiekonzern hatte starke Studienergebnisse mit dem Gerinnungshemmer Asundexian zur Vorbeugung von Schlaganfällen veröffentlicht.
Der Kurs von Thyssenkrupp Nucera sackte um 7,1 Prozent ab und liegt damit nur wenig über dem Rekordtief bei 6,86 Euro vom April. Das Jahresminus wuchs auf knapp 29 Prozent an. Der Elektrolysespezialist hatte am Vorabend nach Börsenschluss enttäuschende Eckdaten für das Ende September abgeschlossene Geschäftsjahr vorgelegt. Schwerwiegender ist laut dem Citigroup-Experten Martin Wilkie jedoch der unerwartet trübe Umsatzausblick auf das neue Geschäftsjahr/edh/mis
Quelle: dpa-Afx