FRANKFURT (dpa-AFX) - Das geopolitisch weiter nervöse Umfeld hat den deutschen Aktienmarkt am Freitag einmal mehr in Mitleidenschaft gezogen. Auch das längere Wochenende in den USA, wo am Montag wegen eines Feiertages nicht gehandelt wird, sorgte für Zurückhaltung. Zu viel kann in dieser Zeit passieren.
Der Leitindex Dax
Nachrichten zur Nato-Russland-Krise in Sachen Ukraine bestimmten in dieser Woche das Kursgeschehen. Der Markt bewegte sich dabei zwischen der Hoffnung auf eine diplomatische Lösung der Krise und der Furcht vor einer Invasion Russlands in das Nachbarland. Zuletzt sorgte die Meldung für Verunsicherung, dass die moskautreuen Separatisten wegen der Gefahr einer militärischen Eskalation in der Ostukraine Zivilisten zur Flucht in das Nachbarland Russland aufgefordert haben.
Mit Blick auf Einzelwerte erhielten die Aktien von Allianz
Der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer
Online-Werte hingegen mussten vor dem Wochenende deutliche Einbußen hinnehmen. So versammelten sich am Dax-Ende Zalando
Aktien internetbasierter Unternehmen geraten aktuell von verschiedenen Seiten unter Druck. So leiden sie zum Beispiel wegen ihrer hohen Konjunkturabhängigkeit besonders unter den geopolitischen Spannungen im Zuge des Ukraine-Konflikts. Zudem bahnt sich in der Eurozone eine schärfere Gangart der Europäischen Zentralbank zur Bekämpfung der Inflation an. Dies macht Tech-Werten besonders zu schaffen, weil höhere Zinsen die Finanzierungsbedingungen der in der Regel schnell wachsenden und hoch bewerteten Technologie-Unternehmen verschlechtern können. Schließlich tragen auch die anstehenden Lockerungen in der Corona-Krise dazu bei, dass internetbasierte Geschäftsmodelle im Vergleich zu stationären Angeboten in Zukunft weniger stark gefragt sein könnten.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
Der Euro-Kurs
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,15 Prozent am Vortag auf 0,10 Prozent. Der Rentenindex Rex
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx