NEW YORK (dpa-AFX) - Die New Yorker Börsen haben am Mittwoch einen weithin unspektakulären Handelstag mit moderaten Kursaufschlägen beendet. Weder weitere Geschäftszahlen noch neue Inflations- und Konjunkturdaten sorgten für merkliche Impulse. Neuerliche Spekulationen über eine vorzeitige Entlassung von US-Notenbankchefs Jerome Powell bewahrheiteten sich nicht und belasteten deshalb nur kurzzeitig.

Der vortags schwache Leitindex Dow Jones Industrial zeigte sich mit einem Plus von 0,53 Prozent auf 44.254,78 Punkte etwas erholt. Der marktbreite S&P 500 , der am Dienstag nach einem frühen Rekordhoch etwas ins Minus gerutscht war, gewann 0,32 Prozent auf 6.263,70 Punkte. Für den technologielastigen Nasdaq 100 , der ebenfalls eine Bestmarke aufgestellt und ein knappes Plus ins Ziel gerettet hatte, ging es zur Wochenmitte letztlich um 0,10 Prozent auf 22.907,97 Punkte hoch.

In den USA hat sich der Preisauftrieb auf Erzeugerebene im Juni stärker als erwartet abgeschwächt. Die Kernrate, bei der die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Lebensmittel herausgerechnet werden, sank ebenfalls überraschend deutlich. Die Börsen ließ das aber ähnlich kalt wie tags zuvor der stärker als erwartet ausgefallene Anstieg der Verbraucherpreise. Dass die US-Industrieproduktion im vergangenen Monat überraschend deutlich zugelegt hat, interessierte zur Wochenmitte ebenfalls nur am Rande.

US-Präsident Donald Trump räumte ein, dass er mit republikanischen Abgeordneten über einen Rauswurf von Powell gesprochen habe. Zuvor hatten Medien über eine baldige Entlassung berichtet. Trump will den Notenbankchef aber nicht vorzeitig entlassen. Ein solcher Schritt sei "höchst unwahrscheinlich", es sei denn, es liege ein Betrug im Zusammenhang mit der Sanierung der Notenbank-Zentrale vor, sagte er. Powells Amtszeit endet im Mai 2026.

Neue Quartalszahlen aus dem Bankensektor stießen am Markt auf ein durchwachsenes Echo. Goldman Sachs schnitt dank der Kurskapriolen an den Finanzmärkten im Zuge der US-Zollpolitik deutlich besser ab als erwartet. Die Aktien schlossen 0,9 Prozent fester. Vor knapp zwei Wochen hatten sie noch einen Rekord aufgestellt - seitdem tendiert der Kurs seitwärts.

Bei Bank of America stand am Mittwoch ein Kursrückgang um 0,3 Prozent zu Buche. Die überraschend guten Erträge im Handelsgeschäft halfen den Aktien nicht viel. Mit minus 1,3 Prozent deutlicher unter Druck standen die Anteilscheine von Morgan Stanley . Hier dämpften unerwartet hohe Kosten und die Vorsorge für faule Kredite die Stimmung.

Ford knüpften mit minus 2,9 Prozent an ihren gestrigen Kursrücksetzer an. Der Autobauer ruft fast 700.000 Fahrzeuge zurück, um ein seit langem bestehendes Problem mit Rissen in einem Autoteil zu beheben, durch die Kraftstoff in den Motor austreten und Brände verursachen kann. In einer Pflichtmitteilung beziffert das Unternehmen die damit verbundenen Kosten auf rund 570 Millionen US-Dollar.

Dagegen ging es für die Anteile von Tesla um 3,5 Prozent hoch. Der Elektroautobauer bereitet die Markteinführung einer neuen, sechssitzigen Variante seines Sportwagens Model Y in China vor, wo das Unternehmen Marktanteile an heimische Konkurrenten verloren hat

Dow-Spitzenreiter Johnson & Johnson schaffte ein Kursplus von 6,2 Prozent. Der Pharma- und Medizintechnikkonzern blickt nach einem überraschend guten zweiten Quartal zuversichtlicher als bisher auf das laufende Jahr./gl/he

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

Quelle: dpa-Afx