NEW YORK (dpa-AFX) - Angesichts neuer US-Zolldrohungen haben die zuletzt stabilisierten New Yorker Börsen am Freitag Verluste verzeichnet. Diese dämmten sie nach einem schwachen Start allerdings deutlich ein. Am Ende stand beim Leitindex Dow Jones Industrial
Für den marktbreiten S&P 500
Am Donnerstag hatten die Indizes trotz Sorgen wegen des steigenden US-Staatsdefizits durch die Steuersenkungspläne der Regierung wenig verändert geschlossen. Vor dem Wochenende rückte nun die Drohung von US-Präsident Donald Trump in den Fokus, Produkte aus der EU mit Strafzöllen in Höhe von 50 Prozent zu belegen. Diese sollten am 1. Juni in Kraft treten, schrieb der Republikaner auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social. Denn die laufenden Verhandlungen führten zu nichts.
Anleger sahen sich zwar in ersten Reaktionen an das "Zollgewitter" von Anfang April erinnert, als Trump die ganze Welt mit hohen Abgaben auf Einfuhren in die USA schockiert hatte. Viele davon setzte er später aber vorübergehend wieder aus. Darauf hoffen die Märkte mit Blick auf die neuen Drohungen offenbar ebenfalls, wenn man die diesmal überschaubare Kursreaktion betrachtet. Nach einem Abkommen mit Großbritannien hatte zuletzt auch Hoffnung gemacht, dass die USA mit China eine vorübergehende Regelung fand und ihre exorbitant hohen Strafzölle für chinesische Waren deutlich reduzierte.
Nach Einschätzung der Wirtschafts- und Politikexperten von JPMorgan ähnelt die Drohung des US-Präsidenten dessen bisheriger Vorgehensweise und gehört zur Verhandlungstaktik. Denn die Drohung auf Truth Social sei wenige Stunden vor einer geplanten Gesprächsrunde zwischen der Europäischen Union und den USA erfolgt, heißt es in einer aktuellen Einschätzung. Zudem stünden der EU Vergeltungsmöglichkeiten zur Verfügung, die auch recht schnell umzusetzen wären. In jüngsten Aussagen ließ Trump indes keine Verhandlungsbereitschaft erkennen.
Seine direkten Drohungen gegen den iPhone-Hersteller Apple
Auch Papiere von Halbleiterunternehmen gerieten unter Abgabedruck. Intel
Abseits des Zollthemas sorgten einige Konzerne aus dem Softwarebereich für Gesprächsstoff. Bei Intuit
Dagegen sackten die Papiere von Schlusslicht Workday
Für deutliche Kursausschläge sorgten Übernahmefantasien. Eine Kreisemeldung der Nachrichtenagentur Bloomberg über den möglichen Kauf von Informatica
Die Anteilseigner von US Steel
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx