HANNOVER (dpa-AFX) - Die Anteilseigner von Tui sollen am Dienstag auf einer Online-Hauptversammlung eine weitere Kapitalerhöhung für den größten deutschen Reisekonzern genehmigen. Ziel ist es, mit den Einkünften aus der Ausgabe neuer Aktien auch die Rückzahlung von Staatshilfen während der Corona-Krise zu finanzieren. Geschäftlich lief es bei den Hannoveranern nach dem existenzbedrohenden Pandemie-Tief jüngst wieder besser, die Buchungen der Kunden nahmen zu. Zu dem Aktionärstreffen werden außerdem konkrete Daten für den Beginn des Winters erwartet.

Die kalte Jahreszeit verläuft für die Tourismusbranche auf der Nordhalbkugel in der Regel deutlich schwächer, den Hauptteil ihres Umsatzes machen die Anbieter im Sommer. Für Tui hat die Entwicklung der Nachfrage derzeit aber auch im Winter eine große Bedeutung, denn in den Hochphasen der Viruskrise hatte das Geschäft insgesamt fast komplett stillgestanden. Der deutsche Staat und die privaten Eigner sprangen mit Milliardenkrediten beziehungsweise zusätzlichem Kapital ein, um das Unternehmen vor dem Untergang zu bewahren.

Die nächsten Schritte zum Abtragen der öffentlichen Hilfspakete bei Tui sind vorgezeichnet. Bis Ende 2023 sollen mindestens 730 Millionen Euro plus Zinsen zurückfließen - die jetzt angepeilte Kapitalerhöhung soll die hierfür nötigen Mittel einbringen. Der Konzern will überdies seinen Kreditrahmen bei der Staatsbank KfW, der sich Ende 2022 noch auf mehr als zwei Milliarden Euro belief, reduzieren. Zunächst sollte allerdings die Entwicklung im Winter abgewartet werden, sagte Finanzchef Mathias Kiep kürzlich./jap/DP/jha

Quelle: dpa-Afx